Füssener Heimatzeitung Nr. 241

164 Füssener Heimatzeitung Nr. 241 vom November 2023 / II Vermutung Wer Alphons vom Rhein wirklich war, ließ sich bisher nicht end- gültig klären, einen Verdacht gibt es jedoch. Denn auffällig war eine Biographie von Justus Verus, die nach dem Tode Kneipps er- schien, mit sehr ähnlichen Texten und die Stiche sind identisch. Hier könnte es sich tatsächlich um den gleichen Autor handeln. Die erste Auflage in Höhe von 5000 Stück war schon nach zehn Tagen vergriffen und gleich im Juni erschien die zweite Auflage. Die Biographie war ebenso be- liebt wie Kneipp selbst. Viele schöne Bilder sind darin zu sehen und das Inhaltsverzeichnis ver- weist auf folgende interessante Kapitel: •Zum Geleit •Einleitung •Kneipp's Leben bis zum Erscheinen seines Buches „Meine Wasserkur” •Kneipp als Priester und Arzt •Kneipp als Schriftsteller •Kneipp-Literatur •Kneipp's Einfluß auf Handel und Gewerbe •Kneipp's letzte Lebenszeit •Kneipp's Begräbniß •Die Zukunft Wörishofens Vorwort von 1891: „Wir Deutsche pflegen den sie- benzigsten Geburtstag hervorra- gender Männer unseres Volkes in festlicher Weise zu begehen. Diese schöne Sitte entspringt nicht allein dem Bedürfniß, un- sern Geistesheroen den schuldi- gen Dank öffentlich abzustatten, sondern auch der Erkenntniß, daß es nur den wenigsten Sterb- lichen vergönnt ist, das achte Le- bensjahrzehnt anzutreten. Paart sich hervorragendes Verdienst mit einem gottbegnadeten Alter, so drängt es uns unwillkürlich, einemalso ausgezeichnetenMan- ne, mag er Fürst, Gelehrter, Staatsmann, Dichter oder Künstler sein, unsere Huldigung darzu- bringen. Das ist eine schöne Sitte, die hoffentlich unsere schnellle- bige, realistische Zeit niemals wegfegen wird. Der hochverehrte Mann, dem dieses Buch gewid- met ist, und über den die nach- folgenden Blätter berichten, ge- hört zwar nicht zu den Kategorien, die ich oben anführte; das hindert aber nicht, daß sein Name einen Klang hat, wie kaum einer der besten Männer unserer Zeit. Tau- sende blicken dankerfüllten Her- zens auf ihn und seine Wirksam- keit; schenkte er ihnen doch das höchste, was wir Menschen ken- nen, wieder – die Gesundheit! Der greise Pfarrherr von Wöris- hofen, dessen Selbstlosigkeit, Serie: Pfarrer Sebastian Kneipp Ein Bericht von Johanna Riemann „Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.” Diese Lebensphilosophie verbreitete der weltweit beliebte Wasserdoktor, Se- bastian Kneipp, bei Tausenden seiner Patienten und nicht wenigen rettete er damit das Leben. Unendlich ist die Fundgrube seines Wissens und der Doku- mentationen aus dieser Zeit. Zum 70. Geburtstag von Kneipp kam unter dem Pseudonym Alphons vom Rhein eine wertschätzende Biographie Kneipps heraus. Das Geheimnis, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, konnte bis heute nicht endgültig gelüftet werden. Bewundernd und achtend wird Kneipp im Vorwort als „unermüdlicher Samariter” und „einer der besten Männer unserer Zeit” bezeichnet. Kneipp-Biographie von Alphons vom Rhein Fortsetzung auf Seite 166

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