Füssener Heimatzeitung Nr. 241
120 Füssener Heimatzeitung Nr. 241 vom November 2023 / II Beziehung zu den Glocken Die Kirchenglocken waren für die Menschen seit jeher ein ganz be- sonderer Ausdruck ihrer Religio- sität. Eigentlich hat jeder eine intensive Beziehung zu ihnen, wir können uns gar nicht entzie- hen, weil sie uns im Alltag durch alle möglichen Gefühlslagen be- gleiten. Es ist schon ein erstaun- glocke war ein heiliges Fest, zu dem fast alle Füssener pilgerten. Älteste Glocke Die älteste Glocke Füssens ist das Seelenglöcklein. Es wurde 1555 gegossen und wurde wahr- scheinlich nach einem 1554 durch Blitzschlag verursachten Dach- stuhlbrand in Auftrag gegeben. Das Glöcklein wird auch Arme- liches Beziehungsgeflecht, was da entsteht, wenn man sich so vorstellt, dass die Glocken durch ihren Ton mit allen Füssenern, allen Menschen die Füssen be- suchen, gewissermaßen verbun- den sind. Kein Wunder, dass den Glocken in alten Zeiten intensivste Aufmerksamkeit zukam. Sie wur- den geweiht, gesalbt, getauft, für sie wurde gebetet und das Aufziehen einer neuen Kirchen- Fortsetzung von Seite 119 Fortsetzung auf Seite 123 Die Magnusglocke ist die einzige von den heutigen Glocken mit einem Bildnis. Bild: Bernd Grammer (Youtube: Glockenfampf)
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