Füssener Heimatzeitung Nr. 237
150 Füssener Heimatzeitung Nr. 237 vom Juli 2023 Serie: Roßhaupten Ein Bericht von Lilith Corompt Anlässlich des 250. Todestages von Andreas Jäger verfasste Klaus Wankmiller mit viel Unterstützung aus dem ganzen Umkreis eine Jubiläumsfestschrift über den Allgäuer Orgelbaumeister. Seine Recherchen hat er am 27. April 2023 im Pfannerhaus Roßhaupten sehr interessant und anschaulich vorgetragen. Über Jäger und seinen Familienhintergrund war bisher noch wenig bekannt. Wankmiller ging bei seinemVortrag näher auf Andreas Jägers Leben und Familienhintergründe ein und veranschaulichte mit einem Werkverzeichnis von über dreißig Orgeln, dass Jäger zu den bedeutendsten Orgelbauern des Allgäus zählt. Über das Leben des Allgäuer Orgelbauers Andreas Jäger Vortrag von Klaus Wankmiller Mütterliche Seite Die Idee, das Leben und Wirken von Andreas Jäger wieder in Er- innerung zu rufen, kam vom be- geisterten Orgelspieler Stefan Tomé. Dank ihm machte sich Klaus Wankmiller fleißig daran, mehr über den Familienhinter- grund des Orgelbaumeisters zu erfahren. Obwohl schon relativ viel über Jäger und seine Werke bekannt ist, blieb die Familie ver- borgen. Dank der öffentlichen Kirchenbücher ist es nunmehr möglich. Getauft wurde er am 04. November 1704 in Roßhaup- ten. Er war der Sohn von Georg Jäger und seiner Frau Christina und wurde im Haus Nr. 89 gebo- ren. Das Haus stand ehemals in der Seeger Straße mit der Nr. 5, welches aber in den 1970er Jahren abgerissen wurde. Heute geht die Bundesstraße direkt darüber. Die Familie hatte wohl eine gute Beziehung zum Richter Michael Schwarzenbach, denn dieser wird vermehrt als Taufpate in Urkun- den erwähnt. Wenngleich nichts über die berufliche Tätigkeit der Eltern bekannt ist, könnte das auf eine ehrbare Stellung im Dorf hinweisen. Aus dem Trauungs- eintrag vom 17. Mai 1695 geht ein bisschen mehr über die Her- kunft des Ehepaares hervor. Der Name der Mutter ist Christina Eissenburgin (Eisenburg), sie wur- de am 24. Juli 1668 in der Seeger Pfarrkirche, als Tochter von Fried- rich Eisenburg und Eva Gugge- mos, getauft. Gewohnt hat sie in einem Haus in Anwanden (in der Pfarrei Seeg) mit der Nummer 299. Die Hochzeit von Friedrich Eisenburg und Eva Guggemos im Jahre 1659, war die zweite Hoch- zeit des Großvaters. 1676 starb Friedrich dann, interessanterwei- se steht in dem Eintrag dazu nur der Begräbnistag, nämlich der 20. September. Die Großmutter mütterlicherseits, Eva Guggemos, starb dann viel später im Jahr 1715. Verlust der Kirchenbücher Auf der väterlichen Seite war die Erforschung der Vorfahren von Andreas Jäger dann etwas schwie- riger. Das liegt daran, dass im Jahre 1633 der ganze Pfarrhof von Roßhaupten abbrannte. Der damalige Pfarrer Georg Embacher wurde in einer eiskalten Januar- nacht zum Dekan nach Markt- oberdorf zitiert. Er schob sich das Bett neben den Ofen und als Fortsetzung auf Seite 152
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