Füssener Heimatzeitung Nr. 236
5 Füssener Heimatzeitung Nr. 236 vom Juni 2023 / II kennen. Drei Jahre später, am 22. November 1881, vermählte er sich mit ihr. Die Trauung nahm ein russisch-orthodoxer Priester vor. Der Vater der Braut, Pawel Pawlowitsch, war kaiserlich-rus- sischer Kammerherr, Hofmar- schall und hoher Beamter im Jus- tizministerium. Ihre Mutter, Lud- milla Stepanowa Kolpaschnikow, entstammte ebenso dem russi- schen Adel. Im Eheregister der Hochzeitskir- che heißt es dazu: „1881 den 11. November wurde in erster Ehe getraut der bayerische Unterthan Adjutant des Prinzen von Bayern Leutnant Alfred Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin, katholi- scher Glaube, 31 Jahre alt, mit der Grafentochter Hoffräulein Ih- rer Majestät Fräulein Helene Grä- fin Panlenna Bobrinski, orthodo- xen Glaubens, 24 Jahre alt. Die Trauung vollzog der Oberpriester Canidius Katschenonski. Solches bescheinigen die Priester der oben genannten Kirche unter Bei- drückung des Siegels”. Geburt von Tochter Maria Olga Die neue Gräfin von Dürckheim- Montmartin gab ihre Position als Hofdame der russischen Kaiserin auf. Durch diese Hochzeit war Alfred in die Lage versetzt, das Gut Schloss Rottenbuch in Bayern zu erwerben. Nach ihrer Vermäh- lung wohnten beide in München. Am 20. September 1882 wurde ihr einziges Kind Maria Olga ge- boren. Diese heiratete 1910 in Würzburg den Gutsbesitzer Kon- rad Freiherrn von Malsen-Wald- kirch. Scheidungen der Gräfin Dürck- heim nach Skandal-Duell Gräfin Dürckheim war zudem der Anlass für das in letzter Minute verhinderte Duell zwischen ihrem Gemahl und Prinz Arnulf. Eine Folge dieses Skandals war die Scheidung, die am 6. November 1885 durch das Landgericht in München ausgesprochen wurde. 1891 vermählte sich die ehema- lige Gräfin Dürckheim in zweiter Ehe mit Michael Freiherr von Mey- endorff, die Ehe wurde wiederum 1898 geschieden. In dritter Ehe heiratete sie 1900 Arthur von Sta- den. 1905 wurde auch diese Ehe geschieden. Briefverkehr mit Familie Auch wenn nur wenige persönli- che Briefe vorhanden sind, geben diese doch einen gewissen Ein- Fortsetzung auf Seite 6
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