Füssener Heimatzeitung Nr. 236

47 Füssener Heimatzeitung Nr. 236 vom Juni 2023 / II tralbau und das Vorhandensein eines Baches, der in den Kloster- bezirk geleitet wurde, für diese Annahme. Die Versetzung der Ka- pelle im 16. Jahrhundert an den heutigen Standort und nicht de- ren Abriss zeigt, welche histori- sche Bedeutung der Kapelle im- mer noch beigemessen wurde. Dabei war man bemüht, nur ganz wenige bauliche Veränderungen vorzunehmen; neben dem spät- gotischen Gewölbe wurde nur noch das Fenster spitzbogenartig vergrößert, um dadurch einen größeren Lichteinfall zu gewähr- leisten. In der Barockzeit scheint die Johanneskapelle mehr und mehr in Vergessenheit geraten zu sein, sodass keine baulichen Veränderungen vorgenommen wurden. Über dem Kapellenein- gang befindet sich ein Tympanon, auf dem Christus, Maria und Jo- hannes, der Evangelist, darge- stellt werden. Grablege der Grafen von Dürckheim Diese Kapelle ist seit 1853 die Grablege der Grafen von Dürck- heim-Montmartin. Erworben hat- ten sie Georg Friedrich (1794- 1879), Obersthofmeister der baye- rischen Königin Therese, und seine Gemahlin Prinzessin Sophie von Oettingen-Wallerstein. Der Einbau der gräflichen Gruft geschah durch den Steingadener Maurer Niggl. Der Innenbereich der Kapelle, ab- gesehen vom spätgotischen Ge- wölbe, wurde dementsprechend neugestaltet. Der neuromanische Steinaltar ist einWerk von Ludwig Foltz d.J. Daneben zieren eine Rei- he von alten und neuen Epitaphen und das gräflicheWappen das In- nere der Kapelle. p Herzog Welf VI. von Bayern beauftragte den Bau der Kapelle. Bild: Wikipedia, gemeinfrei Fortsetzung auf Seite 49

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