Füssener Heimatzeitung Nr. 236
46 Füssener Heimatzeitung Nr. 236 vom Juni 2023 / II Wenn man das Welfen- münster, ein ehemaliges Prämonstratenserkloster in Steingaden, besucht und, vomMarktplatz kom- mend, das Klostergelän- de/Friedhofsgelände be- tritt, fällt den Besuchern eine Kapelle im rechten Eingangsbereich auf. Die- ser romanische Rundbau wurde um 1154 imAuftrag von Herzog Welf VI. von Bayern errichtet und war wohl als verkleinertesMo- dell der Grabeskirche in Jerusalem gedacht gewe- sen. Die St. Johanneskapelle in Steingaden Ein Bericht von Markus Lamm Serie: König Ludwig II. von Bayern p Außenansicht der St. Johanneskapelle. Bild 1 Umbau der Johanneskapelle Unter Abt Ullrich III. (1501-1523) wurde die Kapelle Stein für Stein abgetragen und an der heutigen Stelle wiederaufgebaut. Welche Funktion die Johanneskapelle ur- sprünglich hatte, ist in der For- schung nicht eindeutig geklärt. Es werden zwei Thesen vertreten: eine Totenkapelle imSinne einer Grablege oder eine Taufkapelle. Das Johannespatrozinium ver- weist auf das Letztgenannte. Ne- ben dem Heiligennamen spre- chen auch der kreisrunde Zen-
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