Füssener Heimatzeitung Nr. 236

110 Füssener Heimatzeitung Nr. 236 vom Juni 2023 / II Im Grenzbereich zwischen Frankreich und Deutschland liegt in der Nähe des Dorfes Busenberg (Landkreis Südwestpfalz) die Burg Drachenfels auf einem 150 Meter langen Felsen. Herausstechendes Merkmal der Ruine ist bis heute der Bergfried, wegen seines Erscheinungsbildes im Volksmund gerne als „Ba- ckenzahn” bezeichnet. Die Anfänge der Burg in der Südwestpfalz sind nicht ein- deutig zu klären, aber ihre Existenz gilt ab dem 13. Jahrhundert als gesichert; die ersten Lehensherren waren die Herren von Drachenfels. Burg Drachenfels war jahrhundertelang ein Lehen der Äbte von Klingenmünster, die dadurch ihren Besitz imWasgau schützen wollten. Ein Bericht von Markus Lamm Serie: König Ludwig II. von Bayern Die Burgruine Drachenfels bei Busenberg Reichsritterschaft auf Drachenfels Nach verschiedenen Besitzwech- seln gelangten die Grafen Eck- brecht von Dürckheim im 14. Jahr- hundert in den Besitz der gesam- ten Burganlage. Um 1408 ent- schloss sich Heinrich Eckbrecht, Anteilseigner aufzunehmen; ein Grund dafür dürfte im finanziellen Aufwand zur Unterhaltung der Burg gesehen werden. In einem Verzeichnis der Anteilseigner von 1510 befand sich darunter auch der berühmte Franz von Sickingen (1481-1523). Aufgrund der zuneh- menden politischen Agitationen Sickingens als prominenten Ver- treters der Reichsritterschaft geriet der Drachenfels zunehmend in den Blickpunkt der angrenzenden Territorialherren. Sickingen lud die Reichsritterschaft zu Ver- sammlungen auf den Drachenfels ein. p Der bis heute erhaltene Bergfried wird wegen seiner Form im Volksmund „Backenzahn” genannt. Bild 1 Fortsetzung auf Seite 113

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