Füssener Heimatzeitung Nr. 235

90 Füssener Heimatzeitung Nr. 235 vom Juni 2023 Auf 150 Jahre Feuerwehr-Geschichte blickt heuer die Freiwillige Feuerwehr Lechbruck zurück. Das Gebäude der Feuerwehr selbst ist fast genauso alt, mit stolzen 113 Jahren ist es das älteste öffentliche Gebäude in Lechbruck. Noch in diesem Herbst soll der Bau für das neue Gebäude beginnen. Das ist wahrlich ein würdiges Geburtstagsgeschenk für die Feuerwehr. Höhepunkt des diesjährigen Jubiläums sind die Feierlichkeiten am Bootshafen Lechbruck. 150 Jahre Freiwillige Feuer- wehr Lechbruck am See Ein Bericht von Nana Scheuer Serie: Kultur Drei Tage Jubiläumsfest Gründung Am 25. Mai 1873 wurde die Frei- willige Feuerwehr Lechbruck e.V. von bereitwilligen Mitarbeitern der Gemeinde Lechbruck gegrün- det. Einer stolzen Gruppe von 118 Mitgliedern war klar, dass ihre Gemeinde eine eigene Feu- erwehr braucht. Der damalige Bürgermeister Wendelin Doser war der erste Vorstand des Ver- eins. Nicht lange nach der Grün- dung, bereits am 10. November 1874, musste die Feuerwehr auch schon zu ihrem ersten Einsatz, einem Brand des Anwesens von Isidor Häußrer in Gründl ausrü- cken. Im Folgenden blicken wir auf einige historische Einsätze der Feuerwehr aus Lechbruck zu- rück. Brücken und Stege fortgeschwemmt Fünf Jahre später, am 06.Sep- tember 1879, wurde die Feuer- Fortsetzung auf Seite 92 wehr zu einem Brand in Langegg (Gemeinde Bernbeuren) gerufen. Doch die Feuerwehr konnte nicht an den Brandort gelangen, da durch Überschwemmungen die Wege nicht passierbar waren. Bei der Rückkehr nach Lechbruck fand die Feuerwehr im eigenen Ort Arbeit, da die Bäche so aus- getreten waren, dass sämtliche Brücken und Stege fortge- schwemmt waren. Die ganze Nacht hindurch Am 14. Oktober 1880 gab es einen Brand am Anwesen von Simpert Schmölz in Loxhub, doch die Feu- erwehr konnte wegen Wasser- mangels am Brandort nicht tätig werden. Ein Brand des Bräuhaus- Gebäudes des Herrn Grafen Dürckheim-Montmartin in Stein- gaden wurde von der Feuerwehr in Lechbruck am 06. Januar 1882 gelöscht. Ein weiterer historischer Eintrag war am 23. August 1884 der Brand des Ökonomie-Gebäu- des des königlichen Remonte De- pot Steingaden, wo 36 Mann der Freiwilligen Feuerwehr von 2.00 Uhr früh bis 6.00 Uhr früh im Einsatz waren. Nachmittags um 15.00 Uhr wurde die Feuerwehr erneut zu Hilfe gerufen, da der Brand noch nicht ganz gelöscht war und bei einsetzendem Wind Gefahr für Steingaden drohte. Genau 24 Mann mussten bis 6.00 Uhr früh anderen Tages amBrand- platz bleiben. Ausbreitung verhindert Am 03. Dezember 1896 brannte das Anwesen des Schmiedemeis- ters Johann Weiß. Der Chronist berichtet: „Morgens 12 3/4 Uhr musste die Feuerwehr in Tätigkeit treten. Das rasche und gewaltige Umsichgreifen des Feuers hatte zur Folge, dass der größte Teil des Inventars, das Vieh in dem

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