Füssener Heimatzeitung Nr. 234

44 Füssener Heimatzeitung Nr. 234 vom Mai 2023 Serie: Bienen und Imker Bienen und der Mensch - eine existenzielle Beziehung Ein Bericht von Evelyn Barrasch Die Beziehung zwischen Mensch und Biene ist schon sehr alt, entzieht sich wahrscheinlich jeder historischen Forschung. Was anfangs noch Honigraub war, so wie es auch Affen und Bären zu tun pflegten, wurde zu einer festen Be- ziehung. Steinzeitliche Höhlenmalereien von vor 8.000 bis 12.000 Jahren über- liefern uns, welche große Anziehungskraft der leckere Honig hatte und welchen Schmerz durch Bienenstiche der Mensch auf sich nahm, um an die begehrte Süße zu kommen. Und ganz sicher haben unsere Vorfahren schon mit Bienen- produkten geheilt. Neueste Forschungen Schon vor ca. 7.000 Jahren wur- den in Mitteleuropa Bienen pro- fessionell gehalten. Unsere Vor- fahren konnten viel mehr als wir auch nur ahnen. Erst neuere che- mische Analysetechniken wiesen Honig als stark verbreitetes Le- bensmittel in steinzeitlichen Ton- töpfen, Pfannen und Krügen nach. Nicht nur das, sondern auch Kle- bemittel aus Wachs und Harz zum Befestigen von Griffen an Steinklingen wurde gefunden. Ein Kleber, der bis heute Festig- keit bewahrt hat! Auch die Bie- nenhaltung in von Menschen vor- gefertigten Baumhöhlen konnte nachgewiesen werden, also re- gelrechte Imkerei in der Jung- steinzeit vor ca. 5.000 Jahren. Fundorte gab es in der Schweiz und in Norddeutschland.  Eine Honigsammlerin auf ei- ner steinzeitlichen Höhlen- malerei in Spanien: Cuevas de la Araña, ca. 10.000 Jahre alt. Bild: Wikipedia

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