Füssener Heimatzeitung Nr. 234

171 Füssener Heimatzeitung Nr. 234 vom Mai 2023 drei Blutstropfen einer ange- schossenen Taube. Sie erinnern ihn an seine zurückgelassene Gattin Kondwiramur. Heimweh überkommt ihn. Währenddessen haben sich die Ritter der Tafel- runde auf den Weg gemacht, um Parzival zu suchen. Sie finden ihn im Wald und Parzival kehrt zurück zur Tafelrunde des Artus. Die Botin des Grals, Kundrie, ver- flucht ihn, weil er Amfortas nicht erlöst hat. Haderndmit sich selbst und der Welt, von Seelennot und Zweifel gepeinigt, reitet er in die Welt hinaus mit dem Ziel, den verlorenen Gral wieder zu su- chen. Einzug in Montsalvat Jahrelang war Parzival auf der Suche. Bis er zu einem Einsiedler kommt, Feirefiz, den er als seinen Bruder erkennt. Bei ihm lernt er, dass der Gral nicht mit Gewalt zu erringen ist, sondern nur mit Gottes Willen. Nur dem Demüti- gen werde das höchste Heil zuteil. Hochmut führt zum Fall. Vierzehn Tage bleibt Parzival bei Feirefiz und wird ein neuer Mensch, der seine Sünden los wird. Er kehrt in Artus’ Tafelrunde zurück, wo er noch manchen Ritter besiegt. Als die Ritter bei einem festlichen Mahle sitzen, kommt Kundrie, die Gralsbotin. Sie wirft sich Par- zival zu Füßen und bittet ihn um Vergebung, dass sie ihn einst verflucht habe. Kundrie teilt ihm mit, dass seine Gemahlin Kond- wiramur ihm Zwillingssöhne ge- boren hat. Parzival zieht in die Gralsburg Montsalvat ein und trifft dort auf Frau und Kinder. Die letzte Oper „Parsifal” war die letzte Oper von RichardWagner. Die Uraufführung war 1882 in Bayreuth, wo Ludwig leider nicht anwesend war. Er wünschte sich jedoch drei sepa- rate Vorstellungen im Mai 1883. Die Gemälde über die Parzival- Sage sind im Sängersaal des Schlosses abgebildet. Sie stam- men von August Spieß und sind in den Jahren 1883 bis 1884 ent- standen. ■  Das Gralswunder in der Burg Montsalvat. Bild: privat

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