Füssener Heimatzeitung Nr. 233

76 Füssener Heimatzeitung Nr. 233 vom April 2023 „Der Zauber des Anfangs” Die Primiz wurde passenderweise einmal von jemandemals „Zauber des Anfangs” bezeichnet. Nicht zu Unrecht, denn die Festlichkei- ten mit der Zeremonie zu diesem Anlass sind von ganz besonderer Art und werden begleitet von ei- nem ganz besonderen Zauber. Sie wird üblicherweise am Sonn- tag mit großer Festlichkeit in der Heimatgemeinde gefeiert und von dieser ausgerichtet. Meist wird der Ortseingang schon schön mit Blumen und Girlanden ge- schmückt. Zur Zeremonie gibt es einen Primizkelch und eine Primiz- schale, beide sind zum ersten Mal beim Primizgottesdienst des Primizianten in Gebrauch. Meist werden sie von der Heimatpfarrei oder von den besten Freunden des Primizianten finanziert. Der Primizsegen wird in zweifacher Serie: Pfarrer Sebastian Kneipp Sebastian Kneipp hält die Festpredigt bei der Primiz von Joseph Mägerle in Ottobeuren Ein Bericht von Johanna Riemann Einer der wichtigsten und bedeutendsten Momente im Leben eines Priesters ist mit Sicherheit seine Primiz. Das Wort Primiz kommt aus dem lateinischen (primitiae, prima missa) und bedeutet erste hl. Messe. Hier geht es um die erste heilige Messe, die ein paar Tage nach der Priesterweihe im Heimatort des neuen Priesters stattfindet. Für den im Jahre 1894 frisch geweihten neuen Priester Joseph Mägerle aus Ottobeuren kam extra Pfarrer Sebastian Kneipp angereist, um für ihn die Primizpredigt zu halten. Dies war sicherlich eine große Auszeichnung und Ehrung. Fortsetzung auf Seite 79  Pfarrer Sebastian Kneipp musste sich seinen Traum, Priester zu werden, hart erkämpfen. Umso stärker war seine eigene Lust, andere auf ihremWeg zu begleiten. Joseph Mägerle war einer von ihnen, die von ihm unterstützt wurden. Bild: privat

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