Füssener Heimatzeitung Nr. 233

62 Füssener Heimatzeitung Nr. 233 vom April 2023 Serie: Schwangau Maria am Weg Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Die Kapelle auf der Anhöhe bei Brunnen am beliebten Wander- und Radweg Richtung Hegratsried steht erst seit wenigen Jahren, doch sie fügt sich in die Landschaft ein, als wäre sie immer da gestanden. Vielleicht schon früher ein besonderer Platz, halbhoch gelegen an einer Geländekante, die in der letzten Eiszeit entstanden ist, mit freiemBlick auf Schwangau zur ersten Hochgebirgskette der Alpen. Nirgends ist der Übergang zwischen der Ebene und den Gipfeln der Zweitausender so markant. Fortsetzung auf Seite 64 Ein Netzwerk der Freundschaft Maria amWeg wurde von Markus Fischer aus Brunnen mit befreun- deten Handwerkern errichtet. Wer kommt schon heutzutage auf die Idee, einen beschaulichen Platz, der ihm lieb ist, mit einem Sa- kralbau auszustatten? Markus Fi- scher hatte diesen Traum schon seit seiner Kindheit und am liebs- ten hätte er das Kirchlein einfach hingestellt, ohne Genehmigung und Formalitäten. Doch dann be- sprach er sich mit dem ehemali- gen Kreisbaumeister Anton Ho- henadl. Dieser sagte ihm jegliche Unterstützung zu, meinte aber, ohne Bauantrag ginge das nicht. Die Tochter von Markus Fischer, Johanna Stückl, zeichnete kur- zerhand den Bauplan, welcher demGemeinderat Schwangau zur Abstimmung vorgelegt wurde und der dann auch bewilligt wurde. Erst dann wandte sich Markus Fischer an den örtlichen Pfarrer. Dieser meinte zwar, es würde vielleicht eine bessere Verwen- dung für das Geld der Baukosten geben, fügte sich dann aber. Viele Helfer waren beteiligt, alle kamen gern und unterstützten den Bau der kleinen Kapelle. Sie ist ein reiner Holzbau und hat eine war- me Ausstrahlung. Der Bau Nachdem die Büsche ausge- schnitten worden waren, gossen Markus Fischer und seine Familie die Betonplatte für das Funda- ment und ließen diese einenWin- ter lang austrocknen. Die Grund- steinlegung war am22. November 2007. Dann kam Johannes Dürr aus Steingaden. Er überredete Markus Fischer, für die Kapelle nicht Fichte, sondern das schöne Holz der Lärche zu verwenden. Johannes Dürr fertigte in seiner Werkstatt alle Teile vor und in weniger als einer Woche stand die Kapelle. Alles passte, nirgends  Schild über der Eingangstür. Bild: Füssener Heimatzeitung

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