Füssener Heimatzeitung Nr. 232

146 Füssener Heimatzeitung Nr. 232 vom März 2023 Serie: Mythologie der einheimischen Vögel Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Da die Schwalbe und andere Zugvögel mit der schönen Jahreszeit kamen, hielt man diese Vögel für glückbringend und hütete sie sorgfältig. So kam es, dass die Schwalbe, genau wie Storch und Biene, geradezu als heilig galt und nicht verletzt oder gar getötet werden durfte. Glück und Unglück Die Schwalbe hatte dieselbe my- thische Bedeutung wie der Ku- ckuck. Als Bote des Frühlings bringt sie Segen, im Winter da- gegen Unglück. In Deutschland heißen die Schwalben „Vögel der Madonna” und sind von bester Vorbedeutung. Der Überlieferung nach schützen Schwalbennester unter dem Dach vor Blitzschlag und Feuer. Schwalben sollen auch das Vieh vor Krankheiten schüt- zen. Eine Schwalbe warnte Ale- xander den Großen vor Verrat. Als Schwätzerin ist sie dagegen verrufen, ein griechisches Sprich- wort warnt vor Schwalben unter dem Dach. Schwalben im Traum bedeuten Unglück, nach Xeno- phon zeigten Schwalben den un- glücklichen Ausgang der Expe- dition des Kyros gegen die Sky- then an. Auch Antiochos erhielt dieses Vorzeichen. Ebenso wie der Spatz (Sperling) ist die Schwalbe ein heiliges Tier der Liebesgöttin Venus. Für Seefahrer sind Schwalben Symbole für Heimkehr/Wiederkehr. Waren Schwalben in Sicht, bedeutete dies, dass irgendwo Land in der  Schwalben sind Flugkünstler. Bild: Pixabay

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