Füssener Heimatzeitung Nr. 230

213 Füssener Heimatzeitung Nr. 230 vom Januar / II 2023 das nächste Ziel war: der Mond und wer dieses letzte entschei- dende Rennen gewann, wissen wir alle: die Amerikaner mit Neil Armstrong am 24. Juli 1969 und seiner Landung auf dem Mond. Russland, USA, Ottobrunn? Seit den Apollo-Missionen ist es ruhig geworden rund um das Spa- ce Race, auch wenn noch viele Missionen geflogen wurden und inzwischen eine internationale Raumstation erbaut wurde (ISS). Doch wird vor allem nicht mehr so viel Geld in die Raumfahrt ge- steckt wie es damals noch üblich war, das Budget der Nasa wurde um 90% reduziert und bei den Russen sieht es noch verheeren- der aus. Und genau in dieser „Flaute“ kommt nun Markus Sö- der daher mit seiner Idee von Bavaria One, einem Raumfahrt- programm in Bayern, aber für die ganzeWelt. ImCampus Ottobrunn soll ein „Cluster“ entstehen, in demWissenschaft und Industrie eng miteinander verbunden sind. Einige Unternehmen wie Airbus und die Ariane-Group sind in der Nähe angesiedelt. Markus Söder hatte die Raumfahrt Ende 2019 als Teil der neuen „Hightech Agen- da Bayern“ ausgerufen und zwar als „größte Weltraum-Fakultät Europas“. Aus einst zwei Profes- suren sind in der neuen Fakultät nun schon 23 geworden, bis 2030 sollen 55 besetzt sein. Man rech- net mit 4.000 Studierenden auf dem Campus Ottobrunn, der Frei- staat lässt sich sein Raumfahrt- programm insgesamt 700 Millio- nen Euro kosten. „Es geht um neue Flugzeugantriebe, Träger- systeme, neue Technologien im Raumfahrt-Sektor. Als Paradebei- spiel wird die Firma „Isar Aero- space“ genannt, die sich direkt neben dem Campus angesiedelt hat. Es ist eine Start-Up-Geschich- te wie aus dem Bilderbuch: Drei Raumfahrt-Studenten der TUM gründeten 2018 die kleine Firma, die Uni unterstützte sie dabei. Getragen wurde die Firma von der Idee, kleine und günstige Trä- gerraketen herzustellen, die dann wiederum Kleinsatelliten ins All schießen. Diese sind etwa wichtig für die Datenübermittlung auf die Erde. Man spricht bei dieser Entwicklung schon von der „Mi- niaturisierung“ der Raumfahrt. Die Entwicklung dauerte zwei Jah- re. 2020 wurden Produktionshal- len von 4.500 Quadratmetern er- öffnet. Einst waren es drei Stu- denten, nun hat Isar-Aerospace mehr als 120 Mitarbeiter aus ver- schiedenen Nationen. Bisher wur- den 150 Millionen Euro von In- vestoren eingesammelt, die an die Entwicklung glauben. Und so könnte es sein, dass in ein paar Jahren die neuesten Entwicklun- gen in der Raumfahrt aus Bayern kommen. ■  Die modernste Rakete der Welt, die Falcon Heavy, von SpaceX, ist die aktuell größte Hoffnung, wieder auf dem Mond zu landen. Bild: Wikipedia gemeinfrei Fortsetzung von Seite 211 Bildnachweis: 1 Bild: Wikipedia Magnetostroy (https://commons.wikimedia . org/wiki/File:ITS_scale_comparison. png), https://creativecommons.org/ licenses/by-sa/4.0/legalcode Projekt : Bavaria One Erste Starts : Dezember 2022 Investiertes Kapital : 700 Millionen - 1 Milliarde € Ort : Campus Ottobrunn Info-Kasten  Dragon von SpaceX kann bis zu sieben Passagiere von der Erde in den Orbit und darüber hinaus bringen. Bild: AdobeStock_358613284

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