Füssener Heimatzeitung Nr. 230

206 Füssener Heimatzeitung Nr. 230 vom Januar / II 2023 Der Mensch träumt schon seit Jahrhunderten vom Weltraum Der Weltraum übt auf uns Men- schen schon immer eine magi- sche Anziehung aus. Die Frage ist, was wir da am Himmel jede Nacht sehen. Die aktuelle For- schung geht davon aus, dass die Astronomie beinahe so alt ist wie die Menschheit selbst. Schon in den ersten Hochkulturen wurde Astronomie betrieben, etwa im alten Babylonien, wo man ab 3000 v. Chr. Sternkonstellationen beobachtete und diese – ebenso wie die Zeiten von Auf- und Un- tergängen von Sternen und Pla- neten – auf Tontafeln festhielt. Aber auch die alten Ägypter ver- fügten über eine relativ hoch ent- wickelte Astronomie: Aufgrund jahrelanger und systematisch durchgeführter Beobachtungen konnte bereits ein Sonnenkalen- der erstellt werden. Zudem gab es außerhalb dieser Hochkultu- ren, zu denen auch die Maya ge- hörten, erste astronomische Kul- turzentren, wie etwa das zwischen 3000 und 2000 v. Chr. entstan- dene Stonehenge in England. Schon immer schauen die Menschen in den Himmel und schon immer fragen sie sich, was dort wohl auf sie wartet. Die Sterne sind eines der letzten Mysterien, die der Mensch noch nicht entschlüsselt hat, vielleicht will er genau deshalb so viel über sie erfahren. Dieser Bericht handelt von einem bayerischen Projekt, welches den gesamten Kosmos dem Freistaat näher bringen will. „Bavaria One“ - wird Bayern das neue Cape Canaveral? Ein Bericht von Alexander Wintergerst Serie: Astronomie Fortsetzung auf Seite 208  Man geht davon aus, dass schon in der Steinzeit astronomische Skizzen angelegt wurden. Hier eine Deutung aus der Höhle von Lascaux als Großes Sommerdreieck. Bild: Wikipedia gemeinfrei Zwei Gründe waren es vor allem, weshalb die Menschheit begann, sich forschend mit den Himmels- körpern auseinanderzusetzen. Erstens versuchen Sterndeuter seit jeher, zukünftige Ereignisse aus der Interpretation der Him- melserscheinungen zu gewinnen. Zweitens ist es ohne grundlegen- des astronomisches Wissen un- möglich, einen Kalender zu er- stellen, weil jedem Kalender, egal ob Mond- oder Sonnenkalender, lange, systematische Beobach- tungen des Himmels vorausgehen müssen. Ein Kalender ist zwin- gend nötig, um das Leben in hö- her entwickelten Kulturen zu re- geln. Was sich über Jahrtausende auf einfache Beobachtungen re- duziert hat, wurde dann schließ- lich im 20. Jahrhundert greifbarer. Es war vor allen anderen die Sow- jetunion, welche die ersten gro- ßen Schritte Richtung Weltraum unternahm.

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