Füssener Heimatzeitung Nr. 230

126 Füssener Heimatzeitung Nr. 230 vom Januar / II 2023 Siegesdenkmal „Tropaeum Alpium“ Die keltischen Stämme, die nörd- lich der Alpen siedelten, finden leider erst in Geschichtsbüchern Erwähnung, als sie von den Rö- mern bekämpft und besiegt wor- den sind. Ab dem Jahr 15 v. Chr. entsandte Kaiser Augustus seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius zum sogenannten Alpenfeldzug, der von langer Hand minutiös geplant war. Drusus und Tiberius eroberten in nur einemSommer- feldzug das gesamte Gebiet bis zur Donau. Der Keltenstamm, der in unseremGebiet siedelte, waren die Vindeliker. Das wissen wir, neben anderen Quellen, aufgrund des Siegesdenkmals in La Turbie (Südostfrankreich, oberhalb von Monaco), das aufgrund der vielen siegreichen Schlachten gegen die Kelten errichtet worden ist. Alle Wir wissen von ihnen nichts aus erster Hand. Mythen, Geschichten und Erzählungen ranken sich um die keltischen Stämme, die Mitteleuropa in den Jahrhunderten vor Christi Geburt besiedelten und prägten. Nur wenige Augen- zeugenberichte von griechischen oder römischen Geschichtsschreibern lassen die keltischen Stämme vor unserem inneren Auge lebhaft werden. So schreibt der antike, griechische Geschichtsschreiber Diodorus Siculus beispielsweise: „Sie sind hochgewachsen, mit spielenden Muskeln unter weißer Haut. Das Haar ist nicht nur von Natur aus blond, sondern sie verstärken diese eigentümliche Farbe noch …“ Es ist erwiesen, dass im Gebiet zwischen Bodensee und Inn keltische Stämme siedelten. Wer waren sie und was machte sie aus? Wie lebten die Kelten in Bayern? Ein Bericht von Justina Hasel Serie: Brauchtum und Mythologie Fortsetzung auf Seite 128  Die Likatier gehörten zur Stammesgruppe der Vindeliker und siedelten am Ufer und in der Nähe des Lechs (Licca). 1

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