Füssener Heimatzeitung Nr. 229

189 Füssener Heimatzeitung Nr. 229 vom Januar 2023 Pension und Metzgerei Die längste uns bekannte Nut- zung des Hotels lag bei der Fa- milie Haslach. Der aus Oberstau- fen stammende Metzger Gallus Haslach erfuhr zwischen 1924 und 1928 von seiner Verwandt- schaft aus Pfronten, dass in Vils ein Metzger gebraucht würde. Als 1936 der alte Gasthof „Grüner Baum“ mit integrierter Metzgerei zum Verkauf stand, siedelte Gal- lus Haslach seine Metzgerei aus dem sogenannten Obertor (Stadt- viertel von Vils) in die Stadtmitte um, damit sich dort keine Kon- kurrenz niederlassen konnte. Da- mit begann die 54-jährige Be- wirtschaftung des „Grünen Baums“ durch die Familie Has- lach. Als Gallus´ Sohn Anton 1947 den Betrieb übernahm, brauchte es jemanden, der für die Eltern kochte. Das sollte die Haushäl- terin Irma sein, die Anton nach einigen Jahren zu seiner Frau nahm. Beliebtes Gasthaus Da das Gebäude uralt war, baute Anton Haslach bereits im ersten Jahr seiner Bewirtschaftung die Metzgerei sowie die Veranda neu. Vils war zunächst ein Ort, in dem es starken Fremdenverkehr gab. Die idyllische Stadt am Fuße der Berge versprühte ihren Reiz sogar über die deutschsprachigen Gren- zen hinaus und der Betrieb von Anton Haslach lief sehr gut. Ne- ben den „Sommerfrischlern“ war der „Grüne Baum“ natürlich auch unter den Vilsern sehr beliebt.  Am Ende stand nur noch der grüne Baum (Kastanienbaum) vor dem Gebäude. Der „Grüner Baum“ wurde im August 2022 abgerissen. Bild: Füssener Heimatzeitung  Der Grüne Baum im Jahr 1957. Hinter den Fenstern im 1. Stock, die rot umrahmt sind, befand sich das soge- nannte „Königszimmer“, in dem schon König Ludwig II. übernachtet hat. 1 Fortsetzung auf Seite 190

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