Füssener Heimatzeitung Nr. 228

87 Füssener Heimatzeitung Nr. 228 vom Dezember 2022 Auflösung Serie: Heimaträtsel Auflösung des Heimaträtsels aus der November-Ausgabe der Füssener Hei- matzeitung, Nr. 226, König Maximilian II. von Bayern - ganz versteckt in Füs- sen Tatsächlich vereinen sich im offi- ziell „Wittelsbacher-Denkmal“, im Volksmund aber nur „Luit- pold-Denkmal“, genannten Mo- nument im sogenannten „Luit- pold-Kreisel“ am Prinzregenten- platz drei berühmteWittelsbacher in einem Denkmal - allerdings mit Prinzregent Luitpold als der dominierenden Figur in Lebens- größe. Für seinen älteren Bruder Maximilian II. von Bayern und seinen noch berühmteren Neffen Ludwig II. von Bayern blieben nur jeweils zwei Medaillons im Sockel des Denkmals als schmü- ckendes Beiwerk. Aus heutiger Sicht erscheint dies absurd, sind doch sowohl Max II. als auch vor allem sein Sohn Ludwig II. weit über die Grenzen Bayerns hinaus die wesentlich bekannteren Per- sönlichkeiten. Geschuldet ist dies jedoch dem herrschenden Zeit- geist, als das Denkmal errichtet wurde. 1902, zur Zeit der Einwei- hung des Denkmals, stellte die Monarchie mehr oder weniger bereits ein Auslaufmodell dar, man bevorzugte einen bürgerna- hen, weniger abgehobenen Re- genten, der das Königreich Bayern in eine neue, vor allemwirtschaft- lich bessere Zukunft führen sollte. Nahezu in ganz Bayern wurden derartige Denkmäler zu Ehren von Luitpold errichtet, um sich der Gunst des Monarchen sicher sein zu können. Und so blieben für Max II. und Ludwig II. nur zwei Bronzereliefs im Sockel mit Bild: Füssener Heimatzeitung den Medaillons der beiden „richtigen“ Könige. Ei- gentlich wäre es an der Zeit, dass auch die Stadt Füssen sich Gedanken über eine angemessene Würdigung dieser beiden Monarchen macht und nicht lediglich auf zwei Bronzereliefs zu Füßen von Prinzregent Luitpold verweisen kann! 

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