Füssener Heimatzeitung Nr. 228

48 Füssener Heimatzeitung Nr. 228 vom Dezember 2022 Die zwölf Raunächte, die zu den Heiligen Nächten wurden, sind ganz besondere Nächte. Es ist eine Zeit, in der Seelen wiederkehren, Geister erscheinen, wilde Heere durch die Nacht toben. Es ist die Zeit der Frau Holle oder Berchta, wie sie im süddeutschen Raum genannt wird. Am 5. Januar ist die letzte Raunacht, die Nacht der Berchta. Sie reitet in dieser Nacht mit ihrem Gefolge durch das Land. In diesem Gefolge sind die Heimchen, die ungeborenen Kinderseelen. Frau Berchta steht in der Tradition der drei Schicksalsgöttinnen, die am Urbrunnen, am Fuße der Weltesche saßen und das Schicksal der Menschen spannen. Die Bauern brachten der Frau Berchta Geschenke, damit sie über ihre Sippe wachte. Von diesem Brauch erzählt das folgende Märchen: Das ausgeblasene Licht Ein Bericht von Andrea Plag Serie: Brauchtum  Am Fuß des Gebirges stand ein altes Bauernhaus. Bild: Pixabay

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==