Füssener Heimatzeitung Nr. 228
190 Füssener Heimatzeitung Nr. 228 vom Dezember 2022 Wo die Heilige Katharina in Vils verehrt wird Serie: Vils Der Stadtplatz von Vils beeindruckt durch Jahrhunderte alte Häuser, ein Gasthaus und das angrenzende Rat- haus, doch das Herzstück bildet ein- deutig die Stadtpfarrkirche Mariä Him- melfahrt. Die Südseite der barocken Kirche, die zumStadtplatz schaut, über- nimmt automatisch die Haupteingangs- seite, da von Norden ein Abhang den Zugang zur Kirche erschwert. Dort prägt der mächtige Turm mit Zwiebelhaube und daneben ein schöner Anbau mit geschwungenem Giebelfeld das Bild der Kirche. Doch kaum einer wird wis- sen, dass es sich bei diesem Anbau um die Katharinenkapelle handelt, die einst als eigenständiges Gebäude ne- ben der Kirche stand. Ein Bericht von Afra Gaißmayer Stiftung der Hohenegger Bereits 1477 taucht die Katharinenkapelle erstmals in historischen Schriften auf, nämlich als Rudolf I. von Hohenegg das Benefizium stiftete. Darin wird beschrieben, dass er die Kapelle wenige Jahre zuvor neben der Pfarrkirche erbauen lassen hat. Weiters ist bekannt, dass die Katharinenkapelle 1479 durch den Weihbischof Ulrich von Augsburg geweiht worden ist. Solche Stiftungen, wie Rudolf I. von Hohenegg sie tätigte, dienten nicht selten dazu, das Seelenwohl des Stifters sowie der von ihm ernannten Personen bis über den Tod hinaus aufzubessern. Das ähnelte einem Ablassbrief, die im Mittelalter sehr stark verbreitet waren. Mit Zu- wendungen an die Kirche und Würdenträger der So wird die Heilige Katharina in der Kapelle in Vils dargestellt. Bild: Füssener Heimatzeitung Fortsetzung auf Seite 193
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