Füssener Heimatzeitung Nr. 228

144 Füssener Heimatzeitung Nr. 228 vom Dezember 2022 Serie: Vils Was uns die „Frauenkrippe” von Norbert Roth alles zu erzählen vermag Ein Bericht von Afra Gaißmayer „Ins Herz der Dinge lauschen” (S. Widmer) - das tat Norbert Roth jedes Mal, wenn er vor einer seiner unzähligen Krippen saß und an ihnen schnitzte. „Ins Herz der Dinge lauschen” - das tat Norbert Roth, wenn er die Psalmen der Bibel im Stillen rezitierte und all deren Bedeutung, deren Stimmung und Aussage in seine Schnitzereien einfließen ließ. „Ins Herz der Dinge lauschen” - das tat Norbert Roth, wenn er die Gesichter seiner Figuren schnitzte, von denen jedes ein Unikat werden sollte und war. Aus tiefstem Herzen religiös Der Vilser Norbert Roth ging seiner Arbeit als Krippenschnitzer fast schon philosophisch nach. Er hatte einen hohen Anspruch an sich und wollte in seinen Arbeiten Gefühle in den Betrachtern aus- lösen in dem gleichen Maße, wie er sie empfunden hat, als er die Krippe schuf. Er war tief religiös und fest in seinem Glauben ver- ankert. Die Symbole und Ge- schehnisse, die seine Krippen behandeln, sollten anderen Men- schen das Christentum näher bringen und gleichzeitig halfen  Rechts fädelt eine Frau einen blauen Faden ein, der uns durch die gesamte Krippe führt. In der Mitte dieses Bildes sieht man die Frauen mit ihren Kindern, die zu Jesus im Stall eilen. Bild: Füssener Heimatzeitung Fortsetzung auf Seite 146

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