Füssener Heimatzeitung Nr. 228

134 Füssener Heimatzeitung Nr. 228 vom Dezember 2022 Serie: Jahreskreisfeste Wintersonnenwende Ein Bericht von Monika Philipp In allen Kulturen und zu allen Zeiten galt die Wintersonnenwende als besonderer spiritueller Moment, ein jährliches, kosmisches und weihevolles Ereignis, welches die ganze Natur betrifft. Die gesamte Natur kann es spüren, auch der Mensch in der stillen Tiefe seiner Seele. In den unterschiedlichsten Kulturen vergegenwärtigt man sich dieses kosmisch-seelische Ereignis in verschiedenen tiefsinnigen bis mythischen Bildern und Imaginationen. Doch allen ist eines gemeinsam, dieses Fest und diese Zeit ist zutiefst verknüpft mit dem Thema Er- lösung. Das Licht in den verschiedenen Kulturen Bei den Angelsachsen wurde die Wintersonnen- wende als die Nacht der Mütter (Mōdraniht), in der das Sonnenkind in den Tiefen unter denWurzeln des Weltenbaumes wiedergeboren wird, gefeiert. Fortsetzung auf Seite 138  An diesem klaren Wintermorgen geht die Sonne zur Wintersonnenwende strahlend auf. Bild: Pixabay Im Alpenraum ist es die Percht, die als Erdmutter- göttin das Licht wieder zurückbringt (keltisch Peratha = das Licht). Im alten Rom wurde zu dieser Zeit das Fest des unbesiegten Sonnengottes Mithras

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