Füssener Heimatzeitung Nr. 221

80 Füssener Heimatzeitung Nr. 221 vom Juni 2022 / II Der Ludwig II.-Prozess Die Schuldigen an der Königskatastrophe Es ist schon erstaunlich, dass es seit dem Tod Ludwigs II. im Juni 1886 bis heute noch kein offizielles Gerichtsverfahren oder einen offiziellen Prozess gab, in dem sämtliche Personen und Institutionen im Hinblick auf ihre mögliche Schuld, Mitschuld oder Verantwortung an der Entmündigung, Inverwahrnahme und am Tod Ludwigs II. einer detaillierten Untersuchung unterzogen wurden. Ein Bericht von Alfons Schweiggert „Und der Hahn kräht doch!“ Schon der streitbare Journalist Anton Memminger (1846-1923) bezweifelte, dass der „Fall Ludwig II.“ jemals zur Ruhe kommen wird, als er unter dem Titel „Und der Hahn kräht doch“ nach dem Tod des Königs schrieb: „Gottlob die Sache ist zu Ende, und in acht Tagen kräht kein Hahn danach! – So äußerten zwei große Herren am Samstag, als sie nach der Beisetzung des Königs die Michaelskirche verließen. Und der Hahn kräht doch und er wird fort und fort krähen, selbst dann noch, wenn die Herren, welche jenes ausgesprochen haben, vom Schauplatze ihrer Taten verschwunden sein werden“, so prophezeite Memminger, der wegen seiner gegen die bayerische Regierung gerichteten pro- vokativen Presseartikel im Oktober 1886 zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. „Der Ludwig II.-Prozess“ Ja, der Hahn kräht noch heute, dies auch in der von mir vorgenommenen Untersuchung in dem Buch „Der Ludwig-II.-Prozess. Die Schuldigen an der Königskatastrophe“ (Volk Verlag, München), Serie: König Ludwig II. von Bayern u Das neue Buch von Alfons Schweiggert. Bild: Alfons Schweiggert

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==