Füssener Heimatzeitung Nr. 221

76 Füssener Heimatzeitung Nr. 221 vom Juni 2022 / II Der Kauf von Schloss Hohen- schwangau durch Kronprinz Maximilian II. von Bayern Die Brüder Maximilian und Otto unternahmen Ende April bis Anfang Mai 1829 eine gemeinsame Reise zu Wagen und zu Fuß. Bei dieser Gelegenheit lernten sie auch das Füssener und Schwangauer Land und die Burgruine Hohenschwangau kennen. Maximilian kannte die Burg bisher nur von einem zeitgenössischen Gemälde, das sich im Zimmer seiner Schwester Mathilde befand. Die Reise ging über Starnberg, Füssen, Hohenschwangau, Oberammergau, Ettal, Oberau, Partenkirchen, Wallgau, Kochelsee und Schäftlarn nach München zurück, wo die Reisegesellschaft am 9. Mai 1829 wieder eintraf. Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Historisches Interesse Vorgeprägt durch intensive Stu- dien über das Mittelalter und das Rittertum war Maximilian in glei- cher Weise von der Landschaft und der Burg Hohenschwangau beeindruckt. Ursprünglich scheint das Füssener Schloss als Land- residenz für den Kronprinzen aus- ersehen gewesen zu sein. Nach- dem er jedoch Hohenschwangau kennen- und liebengelernt hatte, entschloss er sich, diese Burg- ruine zu erwerben, zu renovieren sowie aus- und umzubauen. Nach mancherlei Vorbesitzern gehörte es damals dem königlichen To- pographen Adolph Sommer. Als Kaufpreis forderte dieser 20000 Gulden. Der Theater- und Archi- tekturmaler Domenico Quaglio, der dem Kronprinzen Zeichen- und Malunterricht gab, führte in dessen Auftrag die Kaufverhand- Serie: König Ludwig II. von Bayern

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