Füssener Heimatzeitung Nr. 221

174 Füssener Heimatzeitung Nr. 221 vom Juni 2022 / II Im Jahre 1878 So geschah es dem glücklichen Norbert Fichtl, er war einer der zahlreichen Flößermeister der Ge- schichte Lechbrucks. Er lebte von 1852 bis 1916 und war Besitzer vieler Wälder, in denen das Holz für die Flöße geschlagen wurde. In diesen Wäldern besaß König Ludwig II. von Bayern das Jagd- recht. So trug es sich zu, dass Ein Brief des Königs Leider kam dem König an diesem Tag sein Trinkpokal unbemerkt abhanden. Nur kurze Zeit darauf, wurde der Becher von Norbert Fichtl zwischen vielen niederge- trampelten Pferde-Spuren gefun- den. Norbert übergab den Becher dem Bezirksamt und somit an den bayerischen Herrscher zu- rück. König Ludwig II. von Bayern belohnte den ehrlichen Finder, er ließ ein Replikat des Bechers im Jahre 1878 im Winter, wahr- scheinlich im Januar, Ludwig II. mit einer Gesellschaft in einem der Fichtl´schen Wälder auf der Jagd war. Wie fast immer hatte Ludwig seinen goldenen Trink- becher dabei. Da es Winter war, trank er an diesem Tag vielleicht „Zielwasser“ (in der Jägersprache Schnaps, der die Treffsicherheit eines Schützen erhöht) oder Glüh- wein daraus. Fortsetzung von Seite 172  Nun steht der Becher im Flößermuseum Lechbruck. Bild: Füssener Heimatzeitung

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