Füssener Heimatzeitung Nr. 220

2 Füssener Heimatzeitung Nr. 220 vom Juni 2022 / I Mathilde und Konrad Mathilde Wurm, später Grieser, kam aus dem Westallgäu, aus Westkinberg bei Scheidegg. Ihre Arbeit als Köchin brachte sie in das kleine, schöne Dorf Schwan- gau. Damals konnte die junge Frau noch nicht erahnen, dass sie ihr gesamtes zukünftiges Le- ben dort verbringen würde. Wäh- rend ihrer Arbeit als Köchin lernte Mathilde den gebürtigen Schwan- gauer Konrad Grieser kennen und lieben. Er war der Mann fürs Le- ben, mit dem sie ihre beiden Kin- der bekommen sollte. So kam das Eine zum Anderen und schon bald wartete die hochschwangere Frau auf die Niederkunft ihres ersten Kindes. Eine schwere Geburt Durch verschiedene Komplika- tionen während der Schwanger- schaft war Mathilde Wurm ge- zwungen, für die Geburt ihres Kindes bis nach München zu rei- Fortsetzung auf Seite 4 sen. In Schwangau und Umge- bung gab es nicht genügend Spe- zialisten für eine sichere Geburt. Schließlich kam Georg Wurm (später Grieser) am 05. Juli 1928 mit Kaiserschnitt in einer Ge- burtsklinik in München zur Welt. Dadurch, dass die Eltern des klei- nen Schorsch zur Zeit der Geburt aus Geldmangel noch nicht hei- raten konnten, behielt er anfangs den Geburtsnamen seiner Mutter, Wurm, und wurde als GeorgWurm am 10. Juli 1928 in der Pfarrkirche St.Peter am Petersplatz in Mün- chen getauft. Aufgewachsen bei der Großmutter Der kleine Schorsch wuchs nicht imHause seiner Eltern in Schwan- gau auf, sondern schon sehr früh nahm ihn seine Großmutter Jo- hanna Grieser, geborene Heiserer, die Mutter seines Vaters Konrad Grieser, bei sich auf. Der Mann von Johanna, Paulus Grieser, war bereits im Jahr 1914 bei Holzar- beiten tödlich verunglückt. Heute noch erinnert ein Marterl amWeg zur Drehhütte an dieses tragische Unglück. Johanna Grieser, und darauf war Georg Grieser stolz, denn er selbst liebte König Ludwig II. sehr, hat König Ludwig II. noch persönlich gekannt, wie wahr- scheinlich viele Schwangauer zur damaligen Zeit. Durch eine schwe- re Erkrankung konnte seine Mut- ter Mathilde sich nicht um den kleinen Georg kümmern, der Vater hatte alle Hände voll zu tun, um die Familie zu ernähren und so war er gezwungen, bei seiner Oma aufzuwachsen. Doch man muss wissen, dass die Häuser der Eltern und Großeltern im Kröb in Schwangau direkt nebenei- nander standen und glücklicher- weise war es den Eltern vom Schorsch deshalb möglich, ihren Sohn jederzeit zu besuchen. Zwei Jahre nach seiner Geburt heira- teten die Eltern von Georg Wurm und endlich bekam er den Namen Grieser. Sein Leben lang aber war er nur als „Schorsch” bekannt.  Die Mutter von Schorsch Grieser, Mathilde Grieser, geb. Wurm, kam aus Westkinberg bei Scheidegg. Bild: AdobeStock_147531488 Fortsetzung von Seite 1

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