Füssener Heimatzeitung Nr. 220

167 Füssener Heimatzeitung Nr. 220 vom Juni 2022 / I Quartiermeister, angehen würde. Das beständige Einquartieren und eilfertige Herbeischaffen mit Wagen und Pferde, auch das „Ge- frette” ging ununterbrochen Tag und Nacht fort. Ich sagte es viele Male, ich glaube, wenn einmal der Teufel kommt und reitet zum Füssener Thor herein, so wird er auch zuerst fragen, wo ist der Bürgermeister, oder wie andere sagten, der Schultheiß.” Die strapazierten Türglocken Josefs Türglocken schienen in dieser schweren Zeit jedoch am heftigsten in Mitleidenschaft ge- zogen worden zu sein. Denn diese seien ihm des Öfteren mitten in der Nacht halb abgerissen wor- den. Und jedesMal eine schlechte und schwierige Nachricht! Wenn es wieder einmal des Nachts von einem Boten laut an seiner Tür bimmelte, so erwachte die halbe Nachbarschaft und schaute mit Schreck aus dem Fenster, was denn nun schon wieder kommen möge. Seine Frau und seine bei- den Töchter waren bald so voller Schreck und Schlaflosigkeit, dass er sich entschied, aufs Rathaus zu ziehen und dort seine Ge- schäfte zu führen, denn diese schienen ihn jetzt Tag und Nacht in Anspruch zu nehmen. Doch er war zum Glück nicht allein, der Stadtknecht und der Armenvogt (zuständig für die Bettler und Ar- men) begleiteten ihn aufs Rat- haus. Und so kümmerte sich der gute Josef unermüdlich, Tag für Tag und Nacht für Nacht, um un- sere liebe und teure Stadt Füssen und deren Bewohner! ■ Fortsetzung von Seite 164

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