Füssener Heimatzeitung Nr. 220

156 Füssener Heimatzeitung Nr. 220 vom Juni 2022 / I Serie: Mythologie der einheimischen Vögel Klopf, Klopf - der Specht ist da Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Spechte wohnen nahezu in allen Laub- und Mischwäldern auf der Welt, außer in Australien und Madagaskar. Sie bevorzugen kleine Nischen in den Stämmen der Bäume, die sie zuvor ganz allein mit ihrem Schnabel ausgehöhlt haben. In unseren Breiten ist der eifrige Trommler jedoch auch in Gärten und Parks zu finden. Die bei uns am häufigsten anzutreffende Specht-Art ist der Buntspecht, dessen Paarungszeit im April oder im Juni beginnt. Und genau dann ist auch erst das eifrige Trommeln für uns deutlich hörbar, schließlich dient das Trommeln nicht ausschließlich dem Höhlenbau, sondern ganz besonders der Partnersu- che. Feuerbote ImVolksglauben wird der Specht auf Grund seiner roten Färbung am Kopf mit Feuer assoziiert, weshalb man ihn für einen Blitz- und Feuerboten hält. Seine Rufe sollen auf einen bevorstehenden Wetterwechsel hindeuten, ganz besonders jedoch auf Regen, Ha- gel oder Gewitter. Aus demselben Grund war der Specht auch dem römischen Kriegsgott Mars zu- geordnet, der den Specht als Em- blem auf seinem Schild verwen- dete, damit er seinem Träger Ge- fahren rechtzeitig ankündige und ihn ggf. davor schütze. Gott Donar, aber auch die Muttergöttin Der Specht gilt dem Donnergott DONAR als heilig, da sein Häm- mern den Donner und seine leuchtend rote Haube den Blitz zeigt. Der Specht verbindet sich mythologisch mit der Kraft der Weissagung, der Vorausschau  Buntspecht, junger Vogel. Bild: Pixabay

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