Füssener Heimatzeitung Nr. 220

Ein Bericht von Hermine Frey Über die Zartheit und zugleich die Macht der Träume schreibt Edgar Allan Poe (* 19.01.1809, † 07.10.1849) in seinem folgenden Gedicht. Er nimmt uns mit auf eine Reise, in der er zeigt, wie wertvoll ein Traum dem Träumenden sein kann, wie lieb und teuer, und wie sehr er einem Halt geben kann, in einer Zeit in der die Seele einsam und verloren ist. In diesen Zeiten ist solch ein Traum einem teurer als alles andere. Ein Traum Oft fand ich mein entschwundnes Glück In einem nächtlichen Gesicht, Doch ließ mich hoffnungslos zurück Ein wacher Traum im Tageslicht. Ach, was ist nicht ein solcher Traum Für ihn, der mitten in der Flucht Der Dinge über Zeit und Raum Der Seele einen Stützpunkt sucht! O dieser Traum - dieweil in Qual Und Wirrnis um mich lag die Welt - Hat wie ein Schutzgeist manches Mal Sich zu mir Einsamen gesellt. Was durch der Täuschung Dämmerlicht So tröstend schimmerte von fern - War es dem Herzen teurer nicht, Als selbst der Wahrheit Tagesstern? Edgar Allan Poe (* 19. Januar 1809 in Boston. Massachusetts, † 7. Oktober 1849 in Baltimore, Maryland)

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