Füssener Heimatzeitung Nr. 220

151 Füssener Heimatzeitung Nr. 220 vom Juni 2022 / I In Küche und Hausapotheke Die ganze Pflanze ist essbar, es eignen sich aber besonders die noch jungen, zarten Triebe. Sie können roh in Salaten und Smoot- hies oder gedünstet in Gemüse- gerichten verwendet werden. Mit den hübschen weißen Blüten las- sen sich schöne, essbare Deko- rationen zaubern. Aus den ge- rösteten Samen wurde früher Kaf- feeersatz gemacht. Das Kraut ent- hält ätherische Öle, Cumarine, Kieselsäure, Saponine, Flavonoi- de, Gerbstoffe und Vitamin C. Es wirkt blutreinigend, entgiftend, entschlackend, harntreibend und antibakteriell. Der frisch gepresste Saft oder Tee regt die Lymphge- fäße an. Äußerlich wird es bei Flechten, Geschwüren und Akne angewendet. Dioskurides emp- fahl es bei Müdigkeit und Er- schöpfung, Plinius zum Blutstil- len, bei Schlangenbissen und Ohrenschmerzen. In der TCM ist das Kletten-Labkraut Leber, Galle und Blase zugeordnet. Bedeutung und Anwendungen In der Blumensprache bedeutet das Kletten-Labkraut: „Ich halte an Deiner Liebe fest.” Es wurde auch für Liebeszauber verwendet und war der Liebesgöttin Freya geweiht. Kinder spielen gern mit dem Labkraut, da die Ranken und besonders die Samen so lustig an der Kleidung und, zum Ärger der Mütter, auch überall in den Haaren kleben bleiben. So verbreitet sich das Labkraut, da Fortsetzung auf Seite 152  Jeder hat es schon gesehen, aber ihm wahrscheinlich kaum Beachtung geschenkt: Das Kletten- Labkraut ist bei uns weit verbreitet. 2

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