Füssener Heimatzeitung Nr. 218

3 Füssener Heimatzeitung Nr. 218 vom April 2022 Alles ist noch da Wer es nicht glaubt, sollte sie einfach mal anrufen in ihrem Haus inmitten von Salt Lake City, der Hauptstadt des Staates Utah. Von ihrem Füssener Dialekt ist ihr nichts verloren gegangen und all die Menschen und Familien, die Plätze und Straßen, die sie noch aus Ihrer Kindheit und Ju- gend kennt, sind in ihrer Erinne- rung noch genauso präsent, wie zu der Zeit, als sie 1951 nach Amerika auswanderte. Und ihr Interesse gilt all jenen, die mit ihrer Heimat verbunden sind. Im- merhin blickt Fanny Driendl, spä- ter verheiratete Schoeck, nun schon auf 93 stolze Lebensjahre zurück und erfreut sich sowohl bester Gesundheit als auch bester Laune. Sie lebt alleine in ihrem Haus und wird von ihren Nach- kommen und Nachbarn liebevoll umsorgt. Im Weidach geboren Fanny Driendl erblickte am 29. Dezember 1928 als drittes Kind des Füssener Fuhrunternehmers und Landwirtes Anton Driendl und seiner Ehefrau Aloisia Driendl, geb. Keck das Licht der Welt in der Hochstiftstraße 7. Ihre älteren Geschwister waren Lissy Heinze, die vielen Füssenern aus dem Frauenbund, Kneipp- und Kolpingverein bekannt ist, und der Füssener Fuhrunternehmer Hermann Driendl, der sich in der Füssener Bevölkerung wie auch im Umland großer Beliebtheit er- freute. Damals war das Anwesen der Familie in der Hochstiftstraße 7, welches 1913 von einem kö- niglich bayerischem Hoflieferan- ten erbaut und nach der Abschaf- fung der Monarchie um etwa 1920 von diesem an Fanny Driendls Oma Theresia Driendl, geborene Hartmann, aus der Füssener Ach- mühle verkauft wurde. Es war ei- nes der wenigen Häuser im Füs- sener Weidach. Damals gab es vor allem noch Anwesen im Un- terenWeidach, sprich imheutigen Forggenseegebiet, doch schon ab der Weidachstraße begannen die Wiesen, die bis hinab zum Lech führten. Kein Haus war dort weit und breit zu sehen. Beinahe in Hennenschwang aufgewachsen Im Füssener Weidach herrschte eine vollkommen andere Stim- mung und Atmosphäre als es heute der Fall ist. Die Straßen waren nicht geteert, es waren Landwirte mit ihren Fuhrwerken, die von Ochsen oder Pferden ge- zogen wurden, unterwegs, das  Das Geburtshaus von Fanny Driendl in der Hochstiftstraße 7 im Füssener Weidach. Bild: privat Fortsetzung von Seite 1 Fortsetzung auf Seite 5

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