Füssener Heimatzeitung Nr. 217

55 Füssener Heimatzeitung Nr. 217 vom März 2022 Nicht Winter ade, Erkältung ade! Die bei uns gängigen Rettichsor- ten sind Unterarten des Garten- rettichs, dazu zählen der Weiße Bier-Rettich, das Radieschen und der Schwarze Winterrettich. Ur- sprünglich stammt er aus China, hat sich aber inzwischen fast weltweit etabliert. Da er mit küh- len Temperaturen gut zurecht kommt, sehr ertragreich ist und über den ganzen Winter gelagert werden kann, wurde er schon zu Zeiten der Germanen bei uns an- gebaut und hoch geschätzt. Ret- tich enthält sehr viel Vitamin C, knapp dreißig Gramm auf hundert Gramm Rettich, je nach Sorte et- was schwankend. Das spielte da- mals eine große Rolle, da die „Winterkrankheit”, Skorbut, keine Seltenheit war und viele Men- schen nicht unbedingt des Man- gels an Nahrung wegen, sondern aufgrund des Vitaminmangels, den Winter nicht überlebten. Vi- tamin C ist auch nicht das einzige, was den Rettich in der Zeit der Erkältungen zu einem wahren Kraftpaket für unseren Körper macht: Die scharfen, antibiotisch wirkenden Senföle machen Bak- terien und Pilzen den Garaus und Antioxidantien schützen die Zel- len. Ein Saft aus Rettich ist schnell zubereitet und sehr wirksam bei Husten und Bronchitis: Den Ret- tich (am besten den Schwarzen Winter-Rettich) aushöhlen, mit Zucker oder Honig füllen, min- destens zehn Stunden ziehen lassen, fertig. Die scharfen Senf- öle regen die Flüssigkeits-Sekre- tion der Schleimhäute in der Lun- ge an und lösen damit jeden noch so hartnäckigen Husten.  Rettich war schon bei den Germanen ein sehr beliebtes Gemüse, das im Winter vor Vitamin-C-Mangel schützte. Bild: ulleo  Auch mit Rettichsprossen lassen sich verschiedenste Gerichte, Suppen und Salate verfeinern. Bild: RitaE Fortsetzung auf Seite 56

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==