Füssener Heimatzeitung Nr. 217

183 Füssener Heimatzeitung Nr. 217 vom März 2022 Besonders lebendig Zu dieser ganz besonderen Sorte Mensch gehörte auch der Trauch- gauer Bildhauer Ludwig Pfeiffer, der sein Leben mit Leib und Seele dem Künstlertum und nebenbei auch demBier verschrieben hatte. So gerne Ludwig Pfeiffer auch trank, Einfluss auf seine Kunst hat seine Liebe zum Bier aber nicht genommen und sollte dies doch der Fall gewesen sein, dann hat sie sich ausschließlich positiv auf seine künstlerische Ader aus- gewirkt, denn jedes einzelne sei- ner Werke, sei es ein hölzernes Grabkreuz oder ein steinernes Denkmal, genießt eine erstaun- liche Ausdruckskraft und Präzi- sion bis ins kleinste Detail. Lud- wig verstand es, seinen Kunst- werken Seele einzuhauchen und Sich als Künstler zu bezeichnen, ist das eine, davon zu leben oder gar reich zu werden, stellt etwas ganz anderes dar. Die Vorstellung ist oft romantisch, doch die Realität meistens eine eher brotlose Angelegenheit. Damals - zu Zeiten von Ludwig Pfeiffer - wie auch heute sind Künstler ein ganz besonderer Schlag von Menschen, denen man ihr Künstlertum oft schon an der Nasenspitze ansehen kann, besonders dann, wenn sie von dem ein oder anderen Krug Bier schon ganz rot geworden ist.  In diesem Haus „beim Aschrer” in Trauchgau (heute Allgäuer Str. 21) ist Ludwig Pfeiffer aufgewachsen und hat später bis zu seinem Tod dort wieder bei seiner Schwester Anna Guglhör, geb. Pfeiffer, gelebt. Sein Zimmer hatte er links unten im Erdgeschoss. Oben im 1. Stock hatte er seine Werk- statt. Im rechten Teil des Hauses lebte seine Schwester Anna mit ihrem Mann, dem damaligen Bürgermeister Max Guglhör. Bild: privat Fortsetzung auf Seite 184

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