Füssener Heimatzeitung Nr. 217

167 Füssener Heimatzeitung Nr. 217 vom März 2022 ganz besonderes ausgedacht. Statt einer klassischen Buchvor- stellung in einer Bücherei oder ähnlichem, stellte er sein Buch auf demMarktplatz von Steinga- den vor. Angereist wurde mit einer wunderschönen französischen Postkutsche aus dem Jahr 1896. Die vielen Besucher staunten über den imposanten Auftritt. Zu den Besuchern zählten auch Bür- germeister Max Bertl und Hei- matforscher Max Zwiser. Mit an- gereist war auch Wolfgang Lang, der Präsident des Bundesverban- des des Deutschen Briefmarken- handels APHV e.V. Er lobte das Werk von Fritz Osterried und er- zählte einige Anekdoten zur Post- karte. Das Buch ist chronologisch aufgeteilt und zeigt einige Post- karten mit historischen Ansichten umSteingaden herum, oder auch Bilder der bayrischen Königsfa- milie. Das Buch umfasst 220 far- bige Seiten, auf denen immer wieder mit spannenden Erklä- rungen auf die verschiedenen Motive eingegangen wird. Es ist erstaunlich, welche Geschichte sich aus Poststempeln, Briefkäs- ten oder Frankaturen lesen lässt. Einblicke in das Buch ImMittelpunkt des Buches steht nicht das Geschriebene, sondern eher die vielen Bilder von Hun- derten Postkarten und anderen Motiven. Doch wenn sich immer wieder Texte zu den einzelnen Darstellungen finden, sind sie hochinteressant. Auf einer Seite behandelt der Autor die interes- sante Geschichte des Briefkas- tens. Im Jahre 1845 wurden in Bayern die ersten Briefkästen an den Fassaden der Häuser ange- bracht. Im restlichen Deutschland waren die Briefkästen einheitlich in Blau gehalten, Bayern wollte sich nicht anschließen und be- hielt die Farbe Gelb für seine Briefkästen. Auf jedem Briefkas- ten war die Aufschrift „Königlich Bayerische Post” zu sehen. Erst nach dem Ende des Königreichs Bayern, wurden auch hier die Briefkästen blau. Mit der Macht- übernahme der Nationalsozialis- ten, wurden alle Briefkästen in Deutschland in Rot eingefärbt. Nach dem zweiten Weltkrieg be- kam die Post ihre Farbe Gelb, die bis heute geblieben ist. So kann man durchaus sagen, dass sich das Gelb der Bayerischen Post am Ende doch deutschland- weit durchgesetzt hat. Am Ende des Buches finden sich noch viele Postkarten mit Motiven der baye- rischen Königsfamilie. Es ist rüh- rend, Postkarten aus dieser Zeit zu lesen, die zum Beispiel ein Sohn seiner Mutter schickte. Für geschichtlich interessierte Men- schen ist dieses Buch wirklich ein Schatz, in dem man immer wieder neue Details entdeckt, die einen faszinieren. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. In Steingaden wird das Buch im Klosterladen und der Raiffeisen- bank angeboten. ■ Titel : Steingadener Postgeschichte Erscheinungsdatum : 24.11.2021 - Erschienen im Bauer Verlag. Preis : 24 Euro. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. In Steingaden wird es in der Raiffeisenbank und dem Klosterladen angeboten. Info-Kasten  Für musikalische Untermalung bei der Präsentation wurde gesorgt. Bild: Fritz Osterried Fortsetzung von Seite 164

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