Füssener Heimatzeitung Nr. 217

131 Füssener Heimatzeitung Nr. 217 vom März 2022 Fortsetzung von Seite 132 Von Schwabach nach Füssen Auf einem Bauernhof in Oeden- reuth, in der Nähe von Schwabach bei Nürnberg, kam um das Jahr 1880 Johann Friedrich Wackers- reuther zur Welt. Da er nicht der Hoferbe war, sah er sich um, wie er es trotzdem zu etwas bringen konnte. Über das Kirchenblatt fand er eine ausgeschriebene Stelle in der Gärtnerei Schuler in Füssen (heute Blumen Weiß in der Augsburger Straße). Insbe- sondere mit Zierpflanzen hatte Johann Friedrich Wackersreuther großes Talent. Johann Friedrich wurde im Bauernhof ausgezahlt und seine Frau Elise bekam eine Mitgift - davon kauften sie bei der Familie Martin in der jetzigen Hochstiftstraße Grundstücke, teil- weise in starker Hanglage. Auch vom Nachbarn auf der anderen Seite, Anton Driendl, konnte Jo- hann Friedrich Wackersreuther Grundstücke kaufen. Zwar war Anton Driendl damals noch Bauer mit Kühen im Stall, konnte aber Boden abgeben. Anton Driendl hat dann 1950 ein Fuhrunterneh- men gegründet. Mit seiner ersten Frau Elise hatte Johann Friedrich Wackersreuther zwei Kinder: Fritz und Anni. Anni, verheiratete Hu- ber, hatte selbst wieder zwei Kin- der: Horst und Anneliese. Der Ehemann von Anni geriet Ende des Zweiten Weltkrieges in rus- sische Gefangenschaft und wurde vermisst, doch sie brachte es nie übers Herz, ihn für tot erklären zu lassen. Dafür verzichtete sie sogar auf eine Witwenrente und wurde von der Familie Wackers- reuther unterstützt. FritzWackers- reuther, eigentlich Friedrich Jo- hann Wackersreuther, hatte mit seiner Frau Louise Maria, gebo- rene Egelhof, (genannt Lisl) gro- ßes Glück. Sie war Floristin und der Vater Johann Friedrich Wa- ckersreuther hatte sie im Betrieb eingestellt. Die zweite Generation Auch von den Nachbarsfamilien Grönauer und Metz (heutige Wei- dachstraße) bekam Johann Fried- rich Wackersreuther Flächen für seine Gärtnerei. Dazu gab es noch zwei Moosteile. Der erste Blumenladen wurde 1910 eröff- net. Aber im Vordergrund stand der Anbau von Gemüse. Beson- ders in der Zeit der beiden Welt-  Fritz Wackersreuther in Uniform. Bild: privat

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