Füssener Heimatzeitung Nr. 215

269 Füssener Heimatzeitung Nr. 215 vom Januar 2022 / II men. Allerdings ist es bei ihnen nicht damit getan, dass diese irgendwo zu Boden fallen und schon wächst eine neue Orchidee. Pilze sind wohl das größte Lebewesen auf diesem Planeten. Ihr Netz aus feinen Fäden durchwirkt die ganze Erde, sie ernähren und schützen nahezu alle Pflanzen, sie verwandeln Gift in fruchtbaren Boden, niemand kann sich vorstellen, wie unsere Welt ohne Pilze aussehen würde. Ein Wesen, dessen Tiefe, Macht und Bedeutung sich außerhalb unserer Wahrnehmungsfähigkeit befindet und an Besonderheit der Orchidee ebenbürtig ist. Und mit diesem Wesen vereint sich die Orchidee, ihre Samen müssen von Pilzen befallen werden, um keimen und wachsen zu können, denn der Pilz ernährt die kleinen Orchideenembryos. Wie die Ver- einigung zweier Gottheiten, aus der neues Leben entsteht und sich in vollkommener Schönheit offenbart. Das Mysterium des Lebens Es ist nur eine leise Ahnung, welch zauberhafte Wesen zusam- men mit uns diesen Planeten be- wohnen. Erhaben und majestä- tisch, geheimnisvoll und mys- tisch. Der Anblick einer Orchidee lässt in uns dieses prickelnde Gefühl aufsteigen, es riecht nach demMysterium des Lebens, nach dem „Mehr”, das sich hinter der stofflichen Ebene von Materie verbirgt. Sie erinnert uns an die göttliche Vollkommenheit der Na- tur und daran, dass wir ein Teil von ihr sind. Immer umspielt die Orchidee ein kleiner Zauber, ein Hauch des Verborgenen und Un- ergründlichen. Die geheimnisvolle Schönheit des Lebens, die unsere Seele berührt und jedes Mal aufs Neue wie ein kleines (großes) Wunder erscheint. ■ Name: Orchideen Wissenschaftlicher Name: Orchidaceae Anzahl der Arten: etwa 30.000 Vorkommen: weltweit (außer in der Antarktis) Alter: unbekannt Info-Kasten wachsen, keine Schmarotzer. Bild: Hebi B., Pixabay

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