Füssener Heimatzeitung Nr. 213

34 Füssener Heimatzeitung Nr. 213 vom Dezember 2021 Vorweihnachtliche Kinderfreude - das Lebkuchenhaus Serie: Brauchtum Lebkuchen, Lebkuchenhäuschen, Weihnachten, Duft und große Kinderaugen … Ich kann mich noch an die Freude über mein erstes Lebkuchenhäuschen in meiner Kindheit erinnern, wie wahnsinnig schön und abenteuerlich das war. Wir hatten von den netten Nachbarn ein Lebkuchenhäuschen geschenkt be- kommen! Das Häuschen von Hänsel und Gretel und der bösen Hexe, und dann schaut das soooo lecker aus? So bunt, und auch geheimnisvoll und gleichzeitig hatte ich auch ein bisschen Angst davor. Ich fragte mich insgeheim: "Ob wohl die Hexe auch hier ist und davon weiß? Ob sie böse wird, wenn wir vom Häuschen essen?" Ach, und der Zwiespalt: das Häuschen duftete ja so lecker und war so appetitlich und bunt. Da wollte ich schon gerne mal naschen. Aber es war auch so schön anzuschauen. Mein Bruder und ich, wir waren uns einig, wir brachten es nicht über das Herz das Häuschen anzubrechen. Und so wurde der Lebkuchen dann sehr, sehr, sehr alt bis er ganz hart war und wir ihn kaum noch beißen konnten. Ein Bericht von Evelyn Barrasch Woher kommt der Lebkuchen? Lebkuchen hat eine lange Tradi- tion. Schon die alten Ägypter kannten den Honigkuchen und auch im alten Rom war er ver- breitet. Er wurde als Opfergabe den Göttern geschenkt und galt als Heilmittel wegen seiner wert- vollen Gewürze wie Zimt, Honig, Kardamom und Anis. Später wur- de er besonders in den Klöstern gebacken und im Mittelalter als heiliger Nikolaus verschenkt. Viele deutsche Regionen haben ihre speziellen Lebkuchenrezepte, so gibt es auch einen Allgäuer Eli- senlebkuchen. Lebkuchen wurde besonders zur Weihnachtszeit gebacken. Erst später entwickelte sich der weihnachtliche Brauch, aus Lebkuchen ein Häuschen zu bauen, dessen Vorbild das He- xenhäuschen aus Hänsel und Gretel ist. Vorfreude auf Weihnachten Eine der größten Freuden in der Vorweihnachtszeit ist in meiner Erinnerung, als wir Kinder selber ein Häuschen bauen durften. Da waren wir natürlich schon etwas größer. Die Mama half uns und trotzdem gab es viel Streit mit demBruder, weil der ganz andere Fortsetzung auf Seite 36 Vorstellungen hatte. Und außer- dem war er der Größere! Trotz- dem, wir waren am Ende sehr stolz auf unser Werk und gingen ganz erschöpft ins Bett. Also für dieses Vorhaben brauchen Sie etwas Geduld und auch gute Ner- ven! Für die Kinder wird es eine riesige Freude sein, als Helfer - oder auch als Überraschung am Weihnachtstisch. Und los gehts Sind Sie dabei? Dann gibt es hier ein einfaches aber leckeres Re- zept:

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