Füssener Heimatzeitung Nr. 213

2 Füssener Heimatzeitung Nr. 213 vom Dezember 2021 Fortsetzung auf Seite 04  Hannelore Schneider auf dem Schlitten sitzend mit Nachbarskindern in Pfronten. Bild: Füssener Heimatzeitung Die geschrubbte Stube Die Stube des eigenen Hauses in Pfronten-Weißbach bekamen die Kinder der Familie Schneider im Winter nicht oft zu sehen. Le- diglich an Heiligabend und zu Neujahr feierte man dort, da das Holz im Winter zu wertvoll war, und man sich ansonsten nur in der Küche aufhielt und dort aß. „Außerdem,” erinnert sich die 88-jährige Pfrontenerin Hannelore Endres, geb. Schneider, mit einem leichten Lächeln „war in der Stube ein blitzeblank geschrubbter Holz- boden, wenn wir Kinder den dre- ckig machten, mussten wir ihn danach sofort wieder schrubben. Da waren wir natürlich nicht son- derlich motiviert in der Stube zu spielen.” Der abgestandene Rahm Da war es an Weihnachten schon etwas Besonderes in der Stube, am warmen Kachelofen zu sitzen und ein Wurstbrot zu essen. Wurstbrot gab es nur an Weih- nachten, ansonsten gab es abends jeden Tag Pellkartoffeln mit Milch. Käse gab es nie dazu, nur wenn einmal Aushilfskräfte in der Landwirtschaft gebraucht wurden, wie z.B. Befreundete mit einem Pferd, dann bekamen sie noch Käse dazu. Die alten Kar- toffeln aßen am nächsten Tag dann noch die Hühner. Manchmal gab es vor dem Stall auch noch eine kleine Brotzeit. „Wir Kinder bekamen dann ein Marmeladen- brot und, wenn vom Mittag noch Fortsetzung von Seite 01

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