Füssener Heimatzeitung Nr. 213

192 Füssener Heimatzeitung Nr. 213 vom Dezember 2021 Pandemien haben die Weltgeschichte schon immer begleitet und geprägt. Eine der gravierendsten war die Pest. Auch im Außerfern hat sie ihre Spuren hinterlassen. Gerade in Zeiten von Corona ist es interessant, wie man im Mittelalter mit einer Pandemie umgegangen ist, denn Parallelen gibt es sicherlich, weil schon damals wurden Orte abgeschirmt oder Ärzte mussten Schutzkleidung tragen. Es ist kaum zu glauben, aber den letzten Pestfall gab es zuletzt im Jahr 2017 in Madagaskar. Pestzeit im Außerfern Ein Bericht von Florentine Wintergerst Serie: Außerfern Die Pest In der volkstümlichen Überliefe- rung werden nahezu alle Epide- mien als Pest bezeichnet, auch wenn sie nicht der klassischen Beulen- oder Lungenpest zuzu- ordnen sind. Häufig - wie im Fall von 1611 - sind es Fleckfieber- Epidemien. Bei der Pest handelt es sich also nicht immer um die Pest im heutigen modernen me- dizinischen Sinne, sondern um verschiedene Seuchen, die zum Beispiel von den durchziehenden Soldaten eingeschleppt wurden, die sich großflächig ausbreiteten und viele Menschenleben forder- ten. ImVolksmund und imSprach- gebrauch sind bis heute bestimm- te Redewendungen überliefert: „Man meidet jemanden wie die Pest, es stinkt wie die Pest …“ Orte wurden abgeschottet In mehreren Wellen wurde Mit- teleuropa seit 1347 immer wieder von der Pest heimgesucht. Vor t Der Heilige Sebastian ist der bedeutendste Pestpatron. Bild: privat Fortsetzung auf Seite 196

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