Füssener Heimatzeitung Nr. 213

Am Abend des 24. Dezember 1914 war die Luft so kühl, wie an sonst keinem anderen Abend im Jahr. Der helle Mond beleuchtete die bewachten Gräben auf dem Felde. Mit seinen Kameraden saß er wartend imGraben, die Hände frierend, in Gedanken an Zuhause, wo die Kerzen für das Weihnachtsfest entzündet wurden. Leise, ganz leise vernahm er die Melodie von Weihnachtsliedern, doch dann bemerkte er, dass es die Melodien der Erinnerung waren, die er vernahm. Um ihn herum war alles totenstill. Ja, an Weihnachten sollte der Krieg zu Ende sein, so war es immer gesagt worden. Doch leider blieben viele Familien am 24. Dezember 1914 ohne ihren geliebten Vater und Ehemann oder ein anderes Fa- milienmitglied. Wie Lechbrucker Soldaten an der Westfront Weihnachten feierten Ein Bericht von Nana Scheuer Serie: Lechbruck Fortsetzung auf Seite 137  Einsam lag er da, mit der Melodie von Weihnachtsliedern in seinen Ohren. Bild: Pixabay

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