Füssener Heimatzeitung Nr. 212

126 Füssener Heimatzeitung Nr. 212 vom November 2021 / II Trauerfahne auf dem Säuling gehisst Es ist der 13. Juni 1887. Ein Jahr zuvor ist der Bayerische König durch eine „Fangkommission” von Schloss Neuschwanstein nach Schloss Berg gebracht worden und seine Leiche wird unter mysteriösen Umständen aus demStarnberger See gefischt. Die Trauer im Land Bayern ist groß. Hinter vorgehaltener Hand wird vom „Königsmord” gesprochen. Doch die Bayerischen Minister kontrollieren die Presse und so gibt es nur Berichte über einen entmündigten König und dessen tragischen Tod. Doch im benachbarten Tirol ist das anders. Schon durch die vielen Aufenthalte der Königsfamilie - allen voran Königin Marie - in Vils, Breitenwang und dem Lechtal, nimmt die Bevölkerung des Außerferns zutiefst Anteil amSchicksal des Bayerischen Monarchen. Unter den Trauernden sticht einer heraus, dessen Herz in innigster Verbundenheit für Ludwig II. von Bayern brennt. Es ist der Postmeister von Reutte, Andreas Angerer. Er schart Freunde um sich, die zum ersten Jahrestag des Todes von Ludwig II. von Bayern eine gewaltige Trauerfahne mit sechzehn Meter Länge und drei Meter Breite auf dem Säuling errichten. Serie: König Ludwig II. von Bayern Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Hohes Zeichen der Trauer Vielfältig wird zu Füßen des Schlosses Neuschwanstein an den tragischen Tod von Ludwig II. von Bayern erinnert. Die Ge- meinde Schwangau entsendet einen Strauß weißer Lilien zum Sarg des Königs in der Gruft der Münchner Michaelskirche, es gibt ein Bergfeuer auf dem Te- gelberg und eine Gedenkmesse wird in der Kirche St. Maria und Florian (Waltenhofen) gefeiert. Doch aus persönlicher und inni- ger Verbundenheit machen sich p Die Säuling-Hütte. Bild: Füssener Heimatzeitung Fortsetzung auf Seite 128

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