Füssener Heimatzeitung Nr. 211

64 Füssener Heimatzeitung Nr. 211 vom November 2021 Die zerlumpten Halunken Nach Josefs Einschätzung sollte man keine Vorurteile gegen Menschen hegen, die man nicht kennt. Wenn er daran denkt, wie sehr ihn die Füssener anfangs gehasst und verachtet haben, dann möchte er die Leute ermahnen, keine zu voreiligen Schlüsse zu ziehen. Josef ist sehr froh, doch in Füssen an- genommen worden zu sein und empfindet ein tiefes Glück darüber, wie er den Menschen mit seiner Baumwollspinnerei helfen konnte und sieht gleichwohl, wie schwer er es zu Anfang in Füssen hatte. Über fremde Reisende hat man schnell das Vorurteil, sie wären Bettler und Schmarotzer, jedoch möchte Josef klargestellt haben, dass er während seiner zehn Jahre in der Fremde nur 13 Pfennig eingefordert habe und das nur aus Angst vor zwei recht ausgesuchten Lumpen, die er auf seiner da- maligen Reise von München nach Augsburg traf. Als Josef also eines Tages seines Weges nach Augsburg war, traf er diese zwei angsteinflößenden Schurken. Diese fragten ihn, wohin er des Weges sei, worauf Josef erwiderte: „Richtung Augsburg”. Von zwei seiner einschneidendsten Er- lebnisse auf seiner Wanderschaft erzählt uns Josef ebenfalls. Er beschreibt, wie es immer wieder brenzlig wurde und er bei einer dieser zwei Begegnungen fast mit seinem Leben bezahlt hätte, wäre da nicht sein Schutzengel gewesen. Josef bekommt es mit der Angst zu tun Ein Bericht von Carl Uhlemann Serie: Füssener Geschichte Josef Benedikt Schmid - Aus dem Leben des Füssener Knopfmachers und Bürgermeisters - Teil 7

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==