Füssener Heimatzeitung Nr. 210

62 Füssener Heimatzeitung Nr. 210 vom Oktober 2021 Ob im Garten, auf dem Balkon oder auch nur in ein paar Töpfchen auf der Fensterbank: Frisches Grün und bunte, leuchtende Blüten erfreuen jedes Auge und jedes Herz. Manch einer meint vielleicht, ihm fehle dazu das Geschick, doch es gibt auch viele Pflanzen, die keine großen Ansprüche stellen. Zum Beispiel die Kapuzinerkresse, die mit ihrem üppigen Wuchs, den großen, runden, in frühlingsfrischem Grün leuchtenden Blättern und den satten von Gelb über Orange bis Rot gefärbten Blüten aus jedem tristen Fleckchen eine Augenweide macht. Die Kapuzinerkresse Ein Bericht von Margaretha Wolf Serie: Pflanzen Gesund, lecker und sehr dekorativ Ihren Namen erhielt die Kapuzi- nerkresse, da ihre besondere Blütenform mit dem auffälligen Nektarsporn an die Kapuzen der Mönche des Kapuzinerordens er- innert. Der Gattungsname „Tro- paeolum” leitet sich von der grie- chischen Bezeichnung „Tropaion” ab, die ein antikes Siegessymbol darstellt, auf dem ein Gerüst zu sehen ist, welchesmit denWaffen der Besiegten behängt wurde. Denn die runden Blätter erinnern an Schilde und die hinten spitz zulaufenden Blüten an Helme. Das Wort „Kresse” bedeutete im Althochdeutschen „scharf” und „pfeffrig” und beschreibt das pi- kante Aroma der Blätter und Blü- ten. Diese werden in der Küche besonders gern in Salaten ge- gessen, wobei sie nicht nur mit ihrem herrlich erfrischenden Ge- schmack ordentlich Pep verleihen, sie machen auch optisch jedes Gericht zu einem echten Hingu- cker. Die Knospen können in Essig eingelegt und wie Kapern zube- reitet werden. Eine Kapuziner- kressenart, die „Knollige Kapu- zinerkresse” (Tropaeolum tube- rosum), bildet kartoffelartige Knol- len, die in Südamerika als Nah- rungsmittel dienen. Heilmittel der Inkas Kapuzinerkresse wurde 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Sie enthält Glucosinolate, die bei der Einnahme in Senföle umge- wandelt werden und die Vermeh- Nahrung für Leib und Seele: Fortsetzung auf Seite 65

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