Füssener Heimatzeitung Nr. 209

2 Füssener Heimatzeitung Nr. 209 vom September 2021  Herbert und Heidi Braun in Amerika. Diese Amerika-Fahrten gehören zu den schönsten Erinnerungen in Brauns Leben. Bild: privat Drei Frauen waren sein größtes Glück Wenn sich Herbert Braun zurück- erinnert, gab es viele schöne aber auch einige schmerzvolle Mo- mente in seinem Leben, wobei das Schöne überwog. Zu den schönen Erlebnissen gehören für ihn die Amerikareisen der Neu- schwanstoaner mit seiner ersten und später mit der zweiten Frau. Als sie dort beim Baden waren, hätte ihn jeder angeschaut. Er hat sich schon gewundert, so schön sei er ja nun auch wieder nicht. Dann hat sich herausge- stellt, dass er der einzige mit einer „Dreiecksbadehose”, sprich mit einer kurzen Badehose war. Das konnte nur ein Deutscher Fortsetzung von Seite 1 Fortsetzung auf Seite 4 sein, meinten die Amerikaner. Die schlimmsten Erlebnisse waren der Tod der Mutter und seiner beiden Frauen. Beim Tod all die- ser Frauen, den wichtigsten Men- schen in seinem Leben, war er jedes Mal dabei. Als seine Mutter im Sterben lag, hatte er eines Tages ein instinktives Gefühl, jetzt könnte es zu Ende gehen. Er ging zu seinem Chef und mein- te, er müsse sofort ins Kranken- haus, seine Mutter sterbe. Und so war es auch, er kam gerade noch rechtzeitig. Die Mutter ist fünfundsiebzig Jahre alt geworden und war wohl die wichtigste Frau in seinem Leben. Auch beim Tod seiner ersten Frau war er dabei, sie starb ganz friedlich zu Hause in seinem Beisein. Diese Erleb- nisse, mit allen drei Frauen durch das Sterben hindurchzugehen, haben ihn tief berührt und eine noch größere Nähe geschaffen. Diese Frauen waren das Wich- tigste in seinem Leben. Ihnen verdankt er sehr viel und er ehrt sie noch heute. In seinemWohn- zimmer ist für jede von ihnen ein Platz mit Fotos und Erinnerungen. Er meint, er könne sich glücklich preisen, drei solche wunderbare Frauen in seinem Leben gehabt zu haben. Jeden Tag geht er auf den Friedhof und besucht sie, die jetzt fast nebeneinander lie- gen. Seine zweite Frau hat er deshalb auch auf dem Friedhof am Nachbargrab kennengelernt. Als er mit ihr zusammenkam, hat- te sie für beide eine Schiffsreise gebucht. Aber als er sah, wohin

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