Füssener Heimatzeitung Nr. 207

Dass sich Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio, Brad Pitt oder Arnold Schwar- zenegger dafür aussprechen, sind nicht die einzig guten Gründe für eine Umstellung auf vegane Ernährung. Viel wichtiger ist wohl, dass der weltweite Hunger besiegt wäre, etwa 15 % der weltweiten CO 2 Emissionen eingespart wären und dass etwa 60 Milliarden Tiere jährlich weniger geschlachtet würden, wenn sich die Welt vegan ernähren würde. Die Füssenerin Naima Wolf erzählt von ihrer Erfahrung mit einer rein pflanzlichen Ernährung. Interview mit einer Veganerin Ein Bericht von Johann Karrer Serie: Füssener Persönlichkeiten Heimatzeitung : Liebe Naima, in Deutschland leben derzeit 1.13 Millionen Veganer. Die Zahl wächst stetig weiter an. Was war der Hauptgrund für deine Umstellung auf die vegane Ernährung? Naima : Es ging mir um die Tierindustrie. Ich war, seit ich elf Jahre alt war, Vegetarierin. Damals habe ich mir schon immer gedacht, wenn man die Grundidee zu Ende denkt, müsste man streng ge- nommen auch Veganerin werden. Ich glaube, dass es natürlicherweise jedemMenschen widerstrebt, Tieren zu schaden oder sie auszubeuten. Zu den Tieren gibt es eine natürliche Verbundenheit und ganz automatisch eine Hemmung, denen etwas anzutun. Bei Pflanzen ist das nicht so, Tiere sind uns Menschen einfach noch viel ähnlicher, haben wie wir Augen und Münder usw. Heimatzeitung : Hast du dich vorher ausgiebig mit veganer Ernährung beschäftigt, mit möglichen Mangelerscheinungen? Naima : Nein, ich bin da einfach ins kalte Wasser gesprungen. Heimatzeitung : Heute ist in der Fachwelt unbe- stritten, dass vegane Ernährung einemanNährstoffen alles ausreichend liefert, bis auf Vitamin B12. Wie bist du mit diesem Problem umgegangen? Naima : Ich habe Tabletten aus der Chlorella Alge genommen, die ist eine der wenigen Pflanzen, die Vitamin B12 enthalten, das der Körper tatsächlich aufnehmen kann. Man kann es teilweise auch in Menüs einbauen, sodass man die Einnahme gar nicht merkt.  Als Argument für den Veganismus wird oft ange- führt, dass eine Fläche, die größer als die USA, die EU, China und Australien zusammen wäre, wieder zur Renaturierung zur Verfügung stünde, wenn man auf konventionelle Tierhaltung verzichten würde. Bild: Pixabay Heimatzeitung : Würdest du auch deine Kinder vegan ernähren? Naima : Ja Heimatzeitung : Hättest du keine Angst, dass die körperliche Entwicklung der Kinder beeinträchtigt wäre? Naima : Nein, man kann ja auf die Ernährung achten. Es gibt Menschen, die meinen, dass man den Kindern die Wahl lassen sollte, ich sehe das nicht so. Die Kinder essen erstmal einfach das, was die Eltern essen. Jemand, der Fleisch isst, kocht seinem Kind auch kein veganes Menü als Alternative. Heimatzeitung : Würdest du dich auch in deiner Schwangerschaft vegan ernähren? Naima : Ja klar. Ich find da ist es auch genau das

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