HZ 206 König Ludwig Sonderausgabe
112 Füssener Heimatzeitung Nr. 206 vom Juni 2021 / II Er regierte lange Zeit aus dem Ausland, gerade Italien und Griechenland hatten es ihm angetan. Nach langen Unruhen dankte der König ab und übergab das von Revolutionen bereits brodelnde Land an seinen Sohn Maximilian II. König Ludwig I. von Bayern Ein Bericht von Leo Marquardt Serie: Bayerische Könige Vom „i” zum „y” Die etwas eigentümliche Schreibweise des Wortes Bayern mit Ypsilon in der Mitte geht direkt auf Ludwig I. zurück. Die neue Schreibweise beruht auf einer Anordnung des Königs vom 20. Oktober 1825, mit der die vorher meist geltende Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Diese Anordnung des Königs und seine Vorschrift des „griechischen“ Ypsilons steht im Zusammenhang mit seiner Be- geisterung für das Griechentum. Der König liebte das alte Griechentum und so ließ er den Namen seines Königreiches ändern und von nun an mit y schreiben. Diese Schreibweise ist so, wie jeder weiß, bis heute aktuell. Der König übt sich in der Dichtkunst Der König verfasste zahlreiche Gedichte. Mit großer Leidenschaft und Eifer stürzte er sich in die Welt der Poesie. Er war auch selbstbewusst genug, seine Werke in vier Bänden zu veröffentlichen. Das Volk war von seinem Talent nicht ganz über- zeugt. So sprach man des Öfteren von „des könig- lichen Quark”, wenn man auf seine Dichtkunst zu sprechen kam. Er ließ es sich nicht nehmen und besuchte am 28. August 1827 Johann Wolfgang von Goethe in Weimar, um ihm zum 78. Geburtstag den Verdienstorden der Bayerischen Krone zu über- reichen. Ludwig I. begeisterte sich auch für die mittelalterliche Literatur und ihre künstlerische Umsetzung. Deshalb besuchte er 1833 das Schloss Runkelstein bei Bozen, eine mittelalterliche Burg in Südtirol, die wegen ihres umfangreichen profanen Freskenzyklus bekannt war. u Ludwig I. galt als sehr attraktiv und als sehr beliebt bei den Frauen. Gemälde entstanden um 1830. Bild: Wikipedia gemeinfrei p Ludwig I., König von Bayern, Gemälde von Joseph Karl Stieler, 1826, Darstellung im Krönungsornat. Bild: Wikipedia gemeinfrei Fortsetzung auf Seite 114
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