Füssener Heimatzeitung Nr. 205

66 Füssener Heimatzeitung Nr. 205 vom Juni 2021 / I Der Wendelinsritt an der St. Wendelins-Kapelle ist fast schon historisch. Seit knapp hundert Jahren wird an diesem Platz ein Fest gefeiert. Die Spuren aus der Vergangenheit sind heute noch stark zu spüren. Die St. Wendelins-Kapelle und ihr Brauch Ein Bericht von Nana Scheuer Serie: Lechbruck  Alte Ansicht der Kapelle St. Wendelin um 1910, hier ist noch gut zu sehen, dass die heutige Schnellstraße an der Kapelle noch ein gemütlicher Kiesweg war und nur mit Kutschen befahren wurde. Bild: Mit freundlicher Genehmigung von brauchwiki.de Ein geistlicher Mittelpunkt Die St. Wendelins-Kapelle liegt zwischen Lechbruck und Roß- haupten, an der Abzweigung nach Escherwang. Das war früher die viel befahrene Poststraße von Augsburg nach Venedig. Diese Kapelle wurde erstmals urkund- lich 1480 erwähnt und war ur- sprünglich demHl. Jakob geweiht und gehörte dem Kloster Stein- gaden. Der Bau diente dazu, den umliegenden Höfen einen geist- lichen Mittelpunkt zu schaffen. An diesem Ort sind immer alle zusammengekommen. Doch lei- der wurde im Jahre 1525, im da- maligen Bauernkrieg, viel zerstört und es blieb von der Kapelle nicht mehr viel stehen. Dem Hl. Wendelin geweiht Um 1609 wurde die St. Wende- lins-Kapelle auf Veranlassung des bischöflichen Propstes von Füssen wiederaufgebaut. Doch dieses Mal wurde sie dem Bau- ernheiligen St. Wendelin geweiht. Auch heute noch ist auf dem Hochaltar St. Wendelin im Gebet vor dem Jesuskind zu sehen.

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