Füssener Heimatzeitung Nr. 205

2 Füssener Heimatzeitung Nr. 205 vom Juni 2021 / I Schuster bleib bei deinem Leisten Doch als der Schuster nun auch das Bein der abgebildeten Person kritisierte, kam er hervor und sprach „Ne sutor supra crepi- dam!“ Das berühmte Sprichwort „Schuster bleib bei deinem Leis- ten” war geboren. Dieses Sprich- wort spiegelt das Leben des jun- gen Kurt Huber in vielen Facetten wider. Das Elternhaus, welches erwartete, dass der Junge das Schustergeschäft des Vaters in Füssen übernehmen würde, und daneben die Sehnsucht nach der Kunst, demMalen und den fernen Abenteuern. Kurt Huber ist schon  Alte Schusterwerkstatt. Bild: AdobeStock_197807308 Fortsetzung auf Seite 4 immer ein Künstler mit Leib und Seele gewesen, der nicht genug Wissen aufsaugen konnte. Seine Liebe zur Kunst führte ihn auf unbekannte Wege dieser Welt, aber auch immer wieder zurück in den Schusterladen seines Va- ters in der Füssener Jesuitergas- se. Kindheit und Jugend Kurt Huber ist am 29. Mai 1946 kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Füssen zur Welt gekommen. Er war das zweite Kind von Josef und Bernhardine Huber. Josef Huber war Schuster und hatte sein Schuhgeschäft in der Jesui- tergasse 6a, die Familie lebte über dem Geschäft. Es war sicher keine einfache Zeit, um als Kind aufzuwachsen, die Folgen des Krieges machten noch vielen Äl- teren schwer zu schaffen. Musik, Kunst und Literatur mussten wie Sonnenstrahlen gewesen sein, die einen kurz aus der grauen Realität entführten. In der Volks- schule erkannte der junge Kurt, welche Leidenschaft die Kunst in ihm entfesselte. Sein damaliger Lehrer Max Miller erkannte sein Talent und förderte ihn in der Malerei. Der junge Schüler be- suchte von nun an regelmäßig seinen Lehrer, welcher im Hof des ehemaligen Benediktiner- klosters St. Mang lebte. Zuerst malte er viele Stillleben, die sein Fortsetzung von Seite 1

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