Füssener Heimatzeitung Nr. 205

181 Füssener Heimatzeitung Nr. 205 vom Juni 2021 / I hat. Doch mit hoher Wahrschein- lichkeit haben sie schon Produkte gekauft, an denen Kinder mitge- arbeitet haben – beispielsweise Schokolade, Handys, Gold, Kaf- fee, Zucker, Tee, Baumwolle oder Tabak. Leider ist das Wissen da- rüber, in welchen Produkten Kin- derarbeit stecken kann, nicht sehr verbreitet. Der Handel tut wenig, damit sich daran etwas ändert. Es liegt daher in der Ver- antwortung der KonsumentInnen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall Produkten aus fairem Handel den Vorzug zu geben. Deshalb ist Jugend EineWelt auch Träger von FAIRTRADE Österreich. Jedes Unternehmen, das Kinder- arbeit in seiner Lieferkette eine klare Absage erteilt, jeder Ein- zelne, der Kinder- und Menschen- rechte beim Einkauf berücksich- tigt, leistet einen wichtigen Bei- trag! Gold Funkelnd, glänzend und sauber, ein solches Bild vermittelt Gold. ImMonat Januar 2021 hat Jugend Eine Welt den Blick auf Gold ge- lenkt. Gerade als Wertanlage ist Gold so begehrt wie schon lange nicht mehr. Doch weniger als ein Prozent des weltweiten Goldes stammt bisher aus fairemHandel. Nach Angaben der Internationa- len Arbeitsorganisation (ILO) ar- beiten weltweit mindestens 1 Mil- lion Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren in Goldminen. Laut der aktuellen „Produktliste 2020“ des US-amerikanischen Amts für internationale Arbeitsangelegen- heiten (ILAB) wird das Edelmetall in nicht weniger als 22 Ländern rund um unseren Globus von Kin- dern unter ausbeuterischen Ar- beitsbedingungen abgebaut und weiterverarbeitet. In den fünf Län- dern Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo, Nordkorea, Ve- nezuela und Peru geschieht dies sogar im Rahmen von Zwangsar- beit. Die meisten dieser Kinder waren noch nie in der Schule oder haben ihre Ausbildung für das Überleben ihrer Familien ge- opfert. Immer wieder gibt es ver- schüttete und getötete Kinder, die in den Bergwerken bei Gru- benunglücken ums Leben kom- men. Manchmal führt die schwere körperliche Arbeit zu Verkrüppe- lungen und Staublunge. Doch niemand nimmt davon Notiz. Dem glänzenden Gold sieht man seine dreckige Herkunft nicht an. Es geht anders! Dass es auch anders geht, zeigt die Uhrmacherfamilie Hübner aus Linz: Astrid Stüger-Hübner über die eigene „edition“ Schmucklinie bei Uhrmachermeister Hübner: „Heute wird sehr viel Schmuck in Asien angefertigt. Wir haben  Den glänzenden Goldbarren sieht man nicht an, dass sie aus schmutziger Kinderarbeit kommen. Bild: Pixabay Fortsetzung von Seite 178 Fortsetzung auf Seite 183

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