Füssener Heimatzeitung Nr. 205

174 Füssener Heimatzeitung Nr. 205 vom Juni 2021 / I Ein Schmiedmeister, 46 Jahre alt, kommt und sagt: „Meine Hände haben seit etwa 2 Jahren so an Kraft abgenommen, daß ichmit demHammer nicht mehr zurecht zu kommen weiß. Wie meine Arme zwei drittel der Kraft verloren haben, so sind dieselben auch mehr als um die Hälfte dünner geworden; sonst wäre ich ziemlich gesund. Nur fühle ich seit einem halben Jahr auch meine Füße viel schwächer werden und, daß sie besonders gegen Abend wehe thun. Auf meinem Rücken am oberen Kreuz merke ich oft eine gewaltige Spannung.” Über diesen Fall berichtete Kneipp in seinem Buch „Meine Wasserkur” und wie er ihn behandelte. Entkräftung eines Schmiedes Ein Bericht von Johanna Riemann Serie: Pfarrer Sebastian Kneipp Heublumenbad Kneipp sah sich den Schmied an und bemerkte gleich, dass man die Adern an den Händen nur schwer erkennt und daraus schloss er, dass sie zu wenig durchblutet werden, daher die Schwäche. Ursache sei wahr- scheinlich die Stauung des Blutes im Nacken. Der Schmied hielt 14 Tage hindurch täglich einmal die ganzen Arme in ein Heublumen- bad, eine halbe Stunde lang und einmal zu anderer Tageszeit, zwei Minuten in kaltes Wasser. Der Shawl Zusätzlich sollte der Schmied 3 mal die Woche einen „Shawl” nehmen. Der Shawl (sprich: Schahl) ist eine spezielle Anwen- dung für die Brust und den oberen Teil des Rückens. Es wird ein vier- eckiges Tuch, welches einmal ge- faltet wird, dass es ein Dreieck wird, über die Schultern geworfen, so dass der große Wickel auf  Ein Shawl ist ein Wickel, der wie ein Schal aussieht. Er wirkt auf den oberen Teil des Rückens und auf die Brust. Bild: privat Fortsetzung auf Seite 176

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